Die Evangelisch-Lutherische Kirche Bayern hat Pfarrer Martin Weber vorläufig von allen Dienstpflichten entbunden. Der Grund dafür sollen staatliche Maßnahmen gegen Weber sein.
Tegernseer Tal – Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern hat Pfarrer Martin Weber vorläufig von allen Dienstpflichten entbunden. Das gab die Landeskirche in einer Pressemitteilung am vergangenen Dienstag bekannt. Diese Entscheidung sollen Regionalbischof Thomas Prieto Peral und Oberkirchenrat Stefan Reimers, Personalreferent der Landeskirche, gemeinsam getroffen haben.
Grundlage für diese Entscheidung ist Paragraf 60 des Pfarrdienstgesetzes der EKD. Dieser erlaubt es dem Dienstgeber, Pfarrern die Ausübung ihres Dienstes „aus wichtigen dienstlichen Interessen“ ganz oder teilweise zu untersagen. Der Anlass für diesen Schritt sind laut Evangelisch-Lutherischer Kirche staatliche Maßnahmen gegen Weber, die derzeit gerichtlich überprüft werden. Die Landeskirche wurde über diese Maßnahmen von staatlicher Seite unterrichtet.
Dabei wird die juristische Unschuldsvermutung beachtet. Die vorläufige Suspendierung ist eine „dienstaufsichtsrechtliche Vorsichtsmaßnahme“ im Hinblick auf die im Raum stehenden Vorwürfe. Sie sage jedoch nichts über die Bewertung oder den Wahrheitsgehalt der erhobenen Vorwürfe aus.
Ziel ist der Schutz aller Beteiligten, einschließlich des betroffenen Pfarrers, und die Sicherstellung eines rechtsstaatlich geordneten Verfahrensablaufs. Die kirchliche Suspendierung soll die Kirchengemeinde Tegernseer Tal schützen, damit das Gemeindeleben in geordneter Weise fortgeführt werden kann. Die weitere Vorgehensweise der Kirche wird vom Ergebnis des staatlichen Verfahrens und weiteren Überprüfungen abhängen.
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