Peißenberger Eisstadion: Grünes Licht für Container-Anlage
Mit breiter Mehrheit hat der gemeindliche Bauausschuss den Bauantrag zur Errichtung einer temporären Containeranlage zur Nutzung als Umkleidekabinen für das Peißenberger Eisstadion genehmigt. Ganz ohne kritische Töne ging die Abstimmung im Gremium aber nicht über die Bühne.
Peißenberg – Der alte Kabinentrakt am Eisstadion hat nun endgültig ausgedient. Das marode Gebäude wurde leergeräumt und vom bisherigen Mieter, dem TSV Peißenberg, vor ein paar Tagen an den Eigentümer, die Gemeindewerke Peißenberg, übergeben. Der Abriss wird laut Stefan Ziegler, dem Chef des Kommunalunternehmens, „in Bälde“ erfolgen. Anstelle des Kabinentrakts soll ein funktionaler Zweckbau zur Erweiterung für das im Rigi-Rutsch´n-Betriebsgebäude untergebrachte ambulante Therapiezentrum entstehen. Die Werke hatten dem TSV bereits im vergangenen Jahr gekündet – was die Diskussionen um die Zukunft der Eishalle zusätzlich befeuerte.
Grünes Licht für Container-Anlage am Peißenberger Eisstadion - Als Übergangslösung gedacht
Nun will bekanntlich der neugegründete „Peißenberg Miners e.V.“ die Eishalle vom TSV als bisherigen Betreiber übernehmen. Für einen Spielbetrieb braucht es aber Kabinen. In Kooperation mit dem Faschingsverein „Frohsinn 2000“ (Stichwort: „Vereinsheim“) ist geplant, in absehbarer Zeit einen zweistöckigen Massivbau zu errichten. Doch bis zum Beginn der Eishockeysaison 2025/2026 lässt sich das Projekt freilich nicht bewerkstelligen. Es braucht eine Übergangslösung - und die soll in Form einer Containerlösung realisiert werden.
Um die parallele Errichtung des Massivbaus neben dem Eisstadion zu ermöglichen, soll im nordöstlichen Randbereich des ehemaligen Rollschuhplatzes eine zweistöckige Containeranlage mit einer Grundfläche von rund 214 Quadratmetern entstehen. Sie soll sechs Umkleide-, mehrere Sanitär- und Trockenräume sowie Kammern für Betreuer, Eismeister und Schiedsrichter beherbergen. Südlich der Container sollen zudem vier Stellplätze eingerichtet werden. Die gebrauchten Container-Module sollen Mitte Mai angeliefert werden.
Im Bauausschuss stimmte nur Jürgen Forstner gegen den Bauantrag für die provisorischen Kabinen. „Bevor wir da weiterdiskutieren: Wie schaut´s denn eigentlich mit dem Erbpachtvertrag aus?“, wollte der Gemeinderat der Freien Wähler von Bürgermeister Frank Zellner wissen. „Der ist noch im Werden“, antwortete der Rathauschef. Der Kontrakt, so Zellner, solle zeitlich parallel zur Errichtung der Containeranlage abgeschlossen werden. Wie bereits berichtet, wird derzeit noch an einer rechtlich zulässigen Lösung gefeilt, die sowohl die Miners als auch den Frohsinn in eine erbbaurechtliche Vereinbarung für den späteren und als „Aktivzentrum 2.0“ titulierten Kabinenneubau integriert. Doch Forstner gab sich mit Zellners Ausführungen nicht zufrieden. Er fragte nach, wie lange denn die Container stehen sollen und wer sich um die Module kümmert respektive die Haftung übernimmt, falls die Miners pleitegehen sollten. Während Zellner von „zwei bis drei Jahren“ Standzeit sprach, meldete sich Containeranlagen-Planer Georg Kreutterer von den Besucherbänken aus zu Wort: „Ab heuer drei Jahre“, lautete seine Aussage, die sich nicht ganz mit dem ursprünglichen Konzeptpapier der Miners deckt. Dort ist von einer Fertigstellung des Kabinenneubaus im Jahr 2027 die Rede. Forstners Spekulation bezüglich einer möglichen Pleite der Miners bezeichnete Zellner indes als „hypothetische Frage“. Forstner widersprach: „Wir als Gemeinde sind der Grundstücksbesitzer. Wenn es den Verein nicht mehr geben sollte, dann haben wir die Container an der Backe.“
Forstner monierte aber noch einen weiteren Punkt – nämlich den geringen Abstand der Container-Anlage zum öffentlichen Gehweg an der Pestalozzistraße. Der betrage gerade einmal 0,5 Meter. Wieder schaltete sich Georg Kreutterer ein: Die Planung sei „zulässig“, da Abstandsflächen auch bis zur Mitte auf öffentlichen Verkehrsflächen liegen dürften. Im konkreten Fall wäre das die Mitte der Pestalozzistraße. Nicht an der Abstimmung im Ausschuss nahm Stefan Rießenberger (Bürgervereinigung) teil. Der TSV-Präsident erklärte sich als „befangen“. Zum Hintergrund: Die Übergabe des Eisstadions an die Miners ist rechtlich noch nicht vollzogen. Auch die Auflösung der TSV-Eishockey-Sparte tritt erst zum 1. Mai in Kraft.