Wirtshaus in Österreich kündigt „Schillingessen“ an – und ist in Windeseile ausgebucht
Bei den heutigen Preisen kann ein Restaurantbesuch zum Luxus werden. Ein Wirtshaus in Wien schafft mit einer besonderen Speisekarte Abhilfe.
Wien – Viele Menschen erinnern sich angesichts von Preisexplosionen und hoher Inflation nur zu gerne an die alten Zeiten zurück. Als ein Restaurantbesuch noch nicht die Geldbörse sprengte. Zu Zeiten von Deutscher Mark in Deutschland oder Schilling in Österreich. Ein Wirtshaus aus Wien, wo sich auch das legendärste Restaurant der Welt befindet, katapultiert seine Gäste jetzt zurück in die Zeit vor der Euro-Umstellung.
Einen Abend lang bietet der Schwaigerwirt im Wiener Gemeindebezirk Florisdorf eine ganz besondere Speisekarte an. Die Gerichte sind nichts Besonderes: Es gibt Suppe, Rindsgulasch, Bratwurst oder Schweinsbraten. Bodenständige Kost eben. Die Karte wirkt aus der Zeit gefallen. Interessant wird es beim Blick auf die Preise. Wer genau hinsieht, entdeckt ein „S“ vor dem Betrag.
Wirtshaus in Österreich lädt Gäste zu „Schillingessen“ ein
Und genau darum geht es: Die Karte stammt aus der Zeit, als in Österreich noch in Schilling bezahlt wurde. Die (liebe) alte Währung wollen die Geschwister und Betreiber Alexandra, Katharina und Markus Oberbucher noch einmal aufleben lassen. Auf der Facebook-Seite des Schwaigerwirts kündigten sie ihr „Schillingessen“ an.
„Essen gehn zu Schillingpreisen? Ja gibt‘s noch“, schreiben sie in ihrem Beitrag. Das Event, welches das Gasthaus bereits im Oktober ankündigte, findet am 8. Februar um 20 Uhr statt. An diesem Abend kann man tatsächlich unschlagbar günstig essen: Die Tagessuppe gibt es etwa für sieben Schilling (umgerechnet 0,51 Euro), Rindsgulasch für 25 Schilling (1,82 Euro) oder Schweinsbraten mit Knödel und Salat für 35 Schilling (2,54 Euro).
Wiener Restaurant bietet Essen zu Spottpreisen an – man kann sogar in Schilling bezahlen
Und wer noch Münzen oder Scheine der alten Währung Zuhause herumliegen hat, kann die Rechnung gleich damit begleichen. „Bezahlen kann man dann in Schilling oder wir rechnen es afoch (einfach, Anm.) in Euro um“, heißt es bei Facebook. Das Netz ist schier aus dem Häuschen und feiert die Aktion. „Ihr seid ein Wahnsinn, find ich super die Aktion“, „Tolle Sache, a paar Schilling hab ich auch noch daheim“, oder „geile Idee“ sind nur drei positive von insgesamt mehr als 200 Kommentaren. Gar nicht gut kam hingegen ein Skandal-Schild eines Wirtes mit einem Islam-Witz an.
In einem späteren Beitrag teilten die Schwaigerwirt-Betreiber mit, dass alle Plätze vergeben sind. „Das Schillingessen am 8. Februar war aba sowas von schnell heut ausreserviert“, hieß es in dem Post, der etwa eine Stunde nach Reservierungsbeginn veröffentlicht wurde. Wesentlich teurer als beim Schillingessen wurde es für einen anderen Restaurantbesucher. In Wien ging ein Österreicher für mehr als 1000 Euro essen – und musste auch noch eine saftige Parkgebühr zahlen. Richtig teuer wäre der Restaurantbesuch beinahe für eine Influencerin in China geworden, sie hatte aber Glück. (mt)