Vermögensverwalter - Allianz stoppt Gespräche über Milliarden-Fusion mit Amundi

Die Allianz und der Amundi-Mehrheitseigner Crédit Agricole verhandeln seit etwa einem Jahr über eine mögliche gemeinsame Zukunft, wie das „Handelsblatt“ berichtet. Ziel sei die Schaffung eines europäischen Riesen mit einem verwalteten Vermögen von knapp 2,8 Billionen Euro. Zum Vergleich: Die weltweite Nummer eins der Branche, der US-Finanzkonzern Blackrock, kommt auf 10,05 Billionen Dollar (9,5 Billionen Euro) an verwaltetem Vermögen.

„Die Gespräche (über eine geplante Fusion) wurden am Samstagmorgen unterbrochen"“, heißt es in dem Bericht. Sie könnten jedoch später wieder aufgenommen werden.

Allianz und Amundi streiten über Struktur des künftigen Fonds-Riesen

Ein zentraler Streitpunkt war die Struktur der möglichen Transaktion. Es gebe Uneinigkeiten darüber, wer die Kontrolle über die neue Einheit erhalten soll, berichtet das „Handelsblatt“ unter Berufung auf die „Financial Times“.

Amundi verwaltet viermal so viel Gelder wie AGI

Amundi hat seine Zentrale in Paris, die deutsche Tochter residiert in München – wie auch die Allianz. Amundi verwaltet 2,2 Billionen Euro Kundenvermögen, während Allianz Global Investors 560 Milliarden Euro an Geldern betreut. Die Allianz-Tochter pocht laut den Berichten dennoch auf eine gleichberechtigte Rolle in dem geplanten Gesamtkonzern.

Die Allianz-Firmengruppe beschäftigt weltweit rund 158.000 Mitarbeiter, Amundi etwa 4500. Die Allianz erreicht aktuell einen Börsenwert von 118,49 Milliarden Euro, Amundi kommt auf knapp 14 Milliarden Euro.