Börsenprofis erwarten - Fed senkt Leitzins um 0,25 Prozentpunkte und vermeidet dennoch eine US-Rezession

Die US-Notenbank Fed wird am morgigen Mittwoch den Leitzins moderat um 0,25 Prozentpunkte absenken. Das ist die überwiegende Erwartung von Experten, die CNBC befragte. Diese Prognose machten 84 Prozent der Befragten, darunter Ökonomen, Fondsmanager und Strategen. Die anderen 16 Prozent erwarten eine kräftige Senkung um 50 Basispunkte.

Fed-Umfrage signalisiert weiche Landung

Laut CNBC erwarten 74 Prozent der Befragten, dass der September-Zinsschritt rechtzeitig erfolgt, um eine weiche Landung zu gewährleisten. Das bedeutet, dass es der Fed gelingt, eine Rezession („hard landing“) zu vermeiden. Michael Englund von Action Economics sagte CNBC: „Die Wirtschaft wächst schneller als erwartet, und die Fed hat Zeit, die Zinsen schrittweise zu senken.“

15 Prozent der Fachleute glauben allerdings, dass die Zinswende zu spät kommt.

Börsenprofis: Fed-Chef Powell muss diesmal liefern

Diane Swonk von KPMG U.S. meinte gegenüber CNBC, der Ruf von Fed-Präsident Jerome Powells „hängt davon ab, ob er eine weiche Landung schafft, nachdem er 2021 zu spät die Zinsen erhöhte“. Damit habe Powell die sich abzeichnende Inflation nicht rechtzeitig bekämpft. Im Juni 2022 war die Inflation in den USA auf 9,2 Prozent gesprungen, den höchsten Stand seit 40 Jahren.

In der Folge erhöhte die Fed den Leitzins in noch nie gesehenem Tempo von 0 auf 5,25 bis 5,5 Prozent. Die erwartete Senkung im Lauf der Woche wäre die erste Zurücknahme der Leitzinsen seit März 2020.

Fed will mit Leitzinssenkung Wirtschaft ankurbeln

Eine Leitzinssenkung bewirkt laut LBBW, dass sich Banken günstiger Geld von der Zentralbank leihen können. Ebenso erhalten sie weniger Vergütung für ihre geparkten Mittel. Das motiviere sie, die Zinsen für Kredite an Unternehmen und Verbraucher ebenfalls senken. In der Folge belebe sich die Wirtschaft.

Meist steigen auch die Aktienkurse als Folge von Leitzinssenkungen. Denn verzinste Anlagen verlieren an Attraktivität.