Kommt es zum Eklat? Was bei FC Bayern gegen Celtic zu befürchten ist

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Der FC Bayern empfängt zum Playoff-Rückspiel in der Champions League Celtic Glasgow. Die schottischen Fans könnten für einen Eklat sorgen.

München – „You’ll Never Walk Alone“ von der Band „Gerry and the Pacemakers“ zählt auch bei Celtic Glasgow zum Stadionhit vor einem Spiel. Die schottischen Fans sind bekannt für ihre Lautstärke und Emotionen. Doch derzeit gibt es auch konfliktreiche Auseinandersetzungen mit den Celtic-Fans.

Celtic ist irischer Nationalbewegung verbunden

Der Hintergrund: Celtic Glasgow ist ein schottischer Traditionsklub, aber der irischen Nationalbewegung verbunden. Dies geht auf den historischen Konflikt zurück, dass einst das protestantische Großbritannien das katholische Irland für sich machtpolitisch vereinnahmt hat.

Nordirland-Konflikt gilt als beendet

Der Konflikt, der selbst im 20. Jahrhundert noch durch Terroranschläge der Gruppen IRA und UDA vor allem in Nordirland ausgetragen wurde, gilt seit 2005 als befriedet.

Doch beim immer wieder aufflammenden Nahostkonflikt sehen sich viele Celtic-Fans aufgrund vermeintlich ähnlicher Erfahrungen mit Unterdrückung und bewaffnetem Widerstand in gewisser Weise den Palästinensern gegenüber Israel verbunden.

Die Celtic-Fans decken deshalb phasenweise fast ihr komplettes Stadion in Palästinenserfahnen und mit Spruchbändern ein. Unabhängig davon, ob politische Botschaften und Solidaritätsbekunden bei Fußballspielen erlaubt sind oder sein sollten, ist kaum zu leugnen, dass ein Teil der Celtic-Fans in ihrer Verbundenheit zu den Palästinensern über das Ziel hinausschießt. Ihnen wird oftmals das Abdriften in den Antisemitismus und die Verherrlichung von Terror vorgeworfen.

Die Fans von Celtic Glasgow zeigen eine Choreografie vor dem Spiel gegen den FC Bayern.
Die Fans von Celtic Glasgow zeigen eine Choreografie. © IMAGO/Stuart Wallace/Shutterstock

Eklat im Oktober 2023

Einen Eklat gab es unter anderem im Jahr 2023. Am 7. Oktober 2023 hatten die Hamas und andere bewaffnete palästinensische Gruppen Israel überfallen, über 1000 Menschen getötet und zahlreiche als Geiseln genommen. Wenige Stunden nach diesem Angriff wehte im Block der Celtic-Ultras ein Banner, das sich über den „Sieg für den Widerstand“ freute. Die Klubführung versuchte Konsequenzen zu ziehen, doch die politischen Kundgebungen der Fans hielten an. Auch zu Auswärtsspielen tragen die Celtic-Supporter diesen Konflikt, wie etwa beim Gastspiel bei Borussia Dortmund in der Ligaphase.

Banner auch beim Spiel gegen FC Bayern

Auch im Playoff-Hinspiel der Champions League zwischen Celtic und dem FC Bayern waren Spruchbänder sehr deutlich im TV zu sehen, beispielsweise stand auf einem geschrieben: „Show ‚Israel‘ the Red Card“. Das Wort Israel war in blutrote Buchstaben getunkt und mit einem Anführungsstrich versehen, was offenbar das Existenzrechts Israel infrage stellen soll.

Mazraoui brachte Fans des FC Bayern gegen sich auf

Nun, beim Rückspiel in München, ist erneut von den Celtic-Fans eine politische Botschaft zu erwarten. Zusätzliche Brisanz ist gegeben, da der FC Bayern von Juden gegründet und geprägt wurde und dem Staat Israel sehr verbunden ist. Als der ehemalige FC-Bayern-Star Noussair Mazraoui nach dem Überfall auf Israel via Social Media sich auf die Seite der Palästinenser schlug, kritisierten Fans und Klubführung den Marokkaner deutlich. Es kam auch zu einer Aussprache mit Bayerns israelischem Ersatzkeeper Daniel Peretz.

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