Ein Feuerwerk als Willkommensgruß an die Gäste aus Frankreich
Vor einem Jahr reiste eine Peißenberger Delegation nach Saint Brevin, um die seit 1986 bestehende Städtepartnerschaft feierlich zu bekräftigen. Nun erfolgt der Gegenbesuch. Am Sonntag wird eine 44-köpfige Gruppe aus dem Ferienort an der französischen Atlantikküste in Peißenberg eintreffen. Die Gäste erwartet ein vielfältiges Programm.
Es ist ein dicker Leitz-Ordner, den Hans-Peter Hoheisel zum Pressegespräch mitgebracht hat. Beim Leiter des Partnerschaftskomitees haben sich bei der Vorbereitung des Besuchsprogramms für die Reisegruppe aus Saint Brevin zahlreiche Unterlagen angesammelt. „Es ist ein Wahnsinn, an was man alles denken muss“, sagt Hoheisel. Der einwöchige Aufenthalt der „Breviner“, wie Hoheisel die französischen Gäste nennt, ist voll durchgetaktet. Nur eines konnte im Vorfeld nicht geplant werden – nämlich die äußeren Rahmenbedingungen: „Das Wetter ist das größte Risiko. Es stehen viele Outdoor-Aktivitäten auf dem Programm“, erklärt Hoheisel.
Los geht´s am kommenden Sonntag. Die „Breviner“ reisen mit dem Flugzeug an und werden gegen 20 Uhr am Franz-Josef-Strauß-Flughafen landen. Dann ist Eile geboten. Bis spätestens 22 Uhr soll der Bustransfer nach Peißenberg an die Tiefstollenhalle vonstattengehen. Denn um 22 Uhr wird die Pyrotechnik-Firma „Hummig-Effects“ ein Begrüßungsfeuerwerk in den Nachthimmel zaubern. „Ich hoffe, die Reisegruppe kommt rechtzeitig an, weil Feuerwerke dürfen nach 22 Uhr nicht mehr gezündet werden“, sagt Bürgermeister Frank Zellner. Und wenn die Breviner doch später kommen? „Dann wird es halt um 22 Uhr nur für die Peißenberger ein Feuerwerk geben“, so Zellner.
Die Woche über stehen Aktivitäten wie unter anderem Sommer-Eisstock-Schießen, eine Wanderung auf den Hohen Peißenberg, ein Tagesausflug nach Augsburg, die Einweihung des Saint-Brevin-Rings im neuen Wohnquartier auf dem ehemaligen MTP-Gelände und Ausflüge nach Andechs und Steingaden auf dem Programm. „Auch Schloss Neuschwanstein wird besichtigt“, kündigt Hoheisel an: „Das war der ausdrückliche Wunsch der Breviner.“
Schaulaufen für die Gäste
Am kommenden Mittwoch, 10. Juli, wird es zudem ab 20 Uhr einen Musikabend in der Tiefstollenhalle geben. Bei der öffentlichen Veranstaltung, die unter dem Motto „Bonjour Saint Brevin – Eine musikalische Begegnung“ steht, werden ein Projektchor aus Saint Brevin, der DAV-Bergsteigerchor, der Suono Cantabile, der Volkschor, das Akkordeonensemble und die „YoungStars“ des Liederkranzorchestervereins auftreten. „Es wäre schön, wenn möglichst viele Peißenberger kommen würden“, so Hoheisel.
Eine weitere öffentliche Veranstaltung wird es am Samstag, den 13. Juli, geben. Die Rollschuhgruppe des TSV Peißenberg wird dann zu einem Schaulaufen in die Glückauf-Turnhalle einladen. Der Auftritt hat durchaus einen Hintergedanken. Auch in Saint Brevin gibt es eine Rollschuhgruppe. Eine Fahrt der TSV-Rollschuhläuferinnen an die französische Atlantikküste ist bereits in Planung. „Die Peißenberger Mädels sind ganz heiß darauf, da etwas aufzuziehen“, erzählt Hoheisel. Die Initiative könne auch für andere Sportarten „Signalwirkung“ haben, Kontakte nach Saint Brevin aufzubauen. Die Städtepartnerschaft würde sich dadurch verselbständigen – ganz ohne offizielle Plattform.
„Wir vom Partnerschaftskomitee können nur der Vermittler sein“, betont Hoheisel: „Es wäre schön, wenn sich daneben etwas entwickeln würde.“ Dass die 44 „Breviner“ bei 30 Gastfamilien untergebracht sind, folgt ebenfalls dieser Intention. „Unsere Gäste sollen direkt erfahren, wie eine oberbayerische Familie so tickt“, erklärt Hoheisel. Dass es kein Problem war, genügend Gastfamilien zu akquirieren, freut den Komitee-Leiter ebenso wie der Umstand, dass unter der Reisegruppe viele „Breviner“ sind, die noch nicht in Peißenberg waren: „Das stimmt mich für die Zukunft der Städtepartnerschaft sehr optimistisch“, so Hoheisel.