Aus Furcht vor Israels Angriffen: Nasrallah-Vize in Beirut flieht nach Teheran
Der stellvertretende Hisbollah-Führer Naim Qassem verlässt aus Angst vor Attentat durch Israel den Libanon. Zuflucht findet er im Iran.
Teheran – Der stellvertretende Generalsekretär der Hisbollah, Naim Qassem, hat offenbar den Libanon aus Angst vor israelischen Angriffen verlassen. Er halte sich aktuell in Irans Hauptstadt Teheran auf, nachdem er vor über zwei Wochen mit einem iranischen Flugzeug aus dem Libanon geflohen war.
Israelische Medien wie The Times of Israel berichten über die Flucht Qassems. Zugrunde liegt ein Bericht der Nachrichtenagentur Erem News aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, der sich wiederum auf anonyme iranische Quellen bezieht.
Angst in der Hisbollah – Qassem verlässt Libanon aus Angst vor Israels Angriffen
Den Berichten zufolge verließ Qassem die libanesische Hauptstadt Beirut am 5. Oktober mit dem Flugzeug, das von Teherans Außenminister Abbas Araghchi zu einem Staatsbesuch im Libanon und in Syrien eingesetzt wurde. Seine Versetzung wurde von führenden Vertretern der Islamischen Republik aus Angst vor einem Attentat durch Israel angeordnet, so die Quelle.
Qassem hat seit dem Tod von Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah drei Reden gehalten. Während die erste in Beirut aufgezeichnet wurde, wurden die zweite und dritte in Teheran gehalten, so die Quelle. Qassem ist seit 1991 stellvertretender Generalsekretär der radikal-islamischen libanesischen Terrororganisation Hisbollah und war bereits bei deren Gründung involviert.
Aufgeheizte Stimmung nach Tod von Hisbollah-Chef Nasrallah durch israelischen Angriff
Seine Flucht aus Beirut zeigt die angespannte Situation der Hisbollah. Vor allem seit Israel im Krieg seine Angriffe von Gazastreifen auf den Libanon ausgeweitet hat und gezielt Hisbollah-Funktionäre angreift. Die Stimmung zwischen Israel und der Hisbollah heizt sich immer weiter auf. Je mehr Tote es gibt, desto schärfer wird die Rhetorik.
Qassem drohte im September bereits vor Nasrallahs Tod am Rande der Beerdigung eines hochrangigen Kommandeurs, der durch israelische Luftangriffe getötet wurde, mit einem „Kampf der Abrechnung mit offenem Ausgang“. (lm)