Chefkritiker enthüllt den wahren BVB-Plan mit Kovač – es geht um weit mehr als Ergebnisse
Während Fans zweifeln, stärkt ausgerechnet der „Chefkritiker“ BVB-Trainer Niko Kovač den Rücken und verrät die wahren Pläne des Vereins.
Dortmund – Die Saison von Borussia Dortmund glich einer Achterbahnfahrt, die mit der Rettung auf den vierten Platz und dem Einzug in die Champions League gerade noch glimpflich endete. Großen Anteil daran hatte Trainer Niko Kovač, der das Team nach einer tiefen Krise stabilisierte.
Dennoch bleiben viele Fans skeptisch, ob sein pragmatischer Stil langfristig zum BVB passt. Die jüngsten Auftritte bei der FIFA Klub-WM schienen diese Zweifel eher zu nähren. Gegen den ersten Top-Gegner Real Madrid bekam Dortmund sofort die Grenzen aufgezeigt.
Doch nun meldet sich einer zu Wort, dessen Meinung in Dortmund Gewicht hat: Matthias Sammer, externer Berater und oft als „Chefkritiker“ des deutschen Fußballs bekannt, bricht in einem Interview mit dem kicker eine Lanze für den Trainer – und fordert eine langfristige Zusammenarbeit des BVB mit Kovač.
Sammers Lobeshymne auf BVB-Trainer Niko Kovač
Die Worte Sammers sind mehr als nur ein Schulterklopfen, sie sind eine tiefgreifende Analyse und ein klares Plädoyer. „Unser Trainer in Dortmund, Niko Kovač, ist das Spiegelbild für all das, was wir gerade im deutschen Fußball besprechen“, so Sammer. Er lobt Kovačs analytische Vorgehensweise, die Verbesserung der körperlichen und geistigen Verfassung der Mannschaft und die entscheidende Balance zwischen Defensive und Offensive.
Für Sammer ist der wichtigste Aspekt aber ein anderer: „Er hat die Spieler stabilisiert, ihnen Selbstvertrauen gegeben und sie einbezogen. Kovač ist ein intelligenter Trainer.“ Diese Einschätzung steht durchaus im Kontrast zur öffentlichen Wahrnehmung, die Kovač oft als reinen Malocher und Motivator sieht. Sammer zeichnet im Gegensatz das Bild eines taktisch versierten und menschlich überzeugenden Fußballlehrers.
Mehr als nur ein Trainer: Kovač als BVB-Identifikationsfigur
Doch warum passt Kovač laut Sammer so perfekt zum BVB? Es geht über das Sportliche hinaus. „Mir gefällt, dass er als Persönlichkeit auf diesen Verein wirkt, mit sehr bemerkenswerten Aussagen“, erklärt der Berater. Sammer imponiert die Bescheidenheit des Trainers, der sich nie in den Mittelpunkt stelle und sich als Teil des Ganzen sehe.
Als Beleg führt er Kovačs Reaktion nach dem Erreichen von Platz vier an, als dieser sagte: „Ich will es nicht überbewerten. Ich bin glücklich, aber wir müssen jetzt nicht feiern. Wir sind vierter geworden, wir haben das Minimalziel erreicht.“
Für Sammer der Beweis: „Damit hat er die Identität der Borussia exakt begriffen und beschrieben.“ Ein Trainer, der nicht nur gute Arbeit leistet, sondern den Verein lebt – das ist eine Qualität, die in Dortmund seit dem Abschied von Jürgen Klopp herbeigesehnt wird und schon Edin Terzić und Nuri Şahin trotz mangelnder Erfahrung auf den Chefposten hievte.

BVB-Bosse auf einer Linie: Langfristiger Weg mit Kovač
Sammers Vorstoß ist kein Alleingang, sondern das öffentliche Echo einer intern längst gefestigten Meinung. Die gesamte BVB-Führungsetage steht geschlossen hinter ihrem Trainer. Sport-Geschäftsführer Lars Ricken nannte Kovačs Leistung nach dem 34. Spieltag bei Sky gar „eine der größten Trainerleistungen in der Geschichte des BVB“. Auch Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Sportdirektor Sebastian Kehl äußerten sich in den vergangenen Monaten unmissverständlich.
Watzke erklärte im ZDF-Sportstudio, man müsse „völlig bescheuert sein“, über etwas anderes als eine weitere Zusammenarbeit mit Kovač nachzudenken. Und Kehl betonte im Sport1-Doppelpass: „Wir wollen den Weg mit Niko langfristig gehen, das ist unser Ziel.“
Die Frage ist also nicht, ob, sondern wann der bis 2026 laufende Vertrag verlängert wird. Laut Ricken werde man sich nach der Klub-WM in Ruhe zusammensetzen. Sammers Fazit lässt tief blicken: „Was ich jetzt wahrnehme, kann daraus durchaus eine langfristige Lösung werden.“
BVB-Fans wissen: Die Wahrheit liegt auf dem Platz
Die geballte Unterstützung der Vereinsführung, nun gekrönt durch Sammers öffentliches Plädoyer, zementiert die Position von Niko Kovač. Doch während die Bosse von einer langfristigen Ära träumen, bleibt ein Teil der Anhängerschaft skeptisch. Sie erkennen zähe und wenig inspirierende Auftritte, die starke Abhängigkeit von Ergebnissen statt von einer erkennbaren Spielphilosophie – solche Zweifel lassen sich nicht mit Interviews aus der Welt schaffen.
Am Ende gilt im Fußball, wie es die BVB-Legende Adi Preißler einst formulierte, nur eine Wahrheit: „Entscheidend is‘ auf‘m Platz.“ Die Skepsis der Fans wird nicht durch lobende Worte entkräftet, sondern nur durch das, was die Mannschaft auf dem Rasen zeigt.
Die kommende Saison wird der ultimative Prüfstein sein. Kovač muss beweisen, dass er mehr sein kann als ein Krisenmanager und Stabilisator: Auch ein Entwickler, der dem BVB eine nachhaltige und begeisternde spielerische Identität verleihen kann. Gelingt ihm das, könnte aus der von Sammer ausgerufenen Lösung tatsächlich eine Ära werden.