Warum der „Erdbeermond“ im Juni ein besonderer Vollmond ist
Der Juni-Vollmond erscheint uns besonders groß, doch das ist nur eine Täuschung unseres Gehirns. Was hinter diesem faszinierenden Phänomen steckt.
Frankfurt – In jedem Monat des Jahres 2025 steht ein Vollmond am Himmel. Das nächste Mal ist es am 11. Juni so weit. Um 9.43 Uhr wird die Mondscheibe komplett vom Sonnenlicht beleuchtet – würde der Vollmond zu dieser Zeit am Himmel stehen, könnte man ihn als runden Vollmond bewundern. Allerdings geht der Mond am 11. Juni erst gegen 4.33 Uhr unter und erst um 22.31 Uhr wieder auf. Auch wenn beide Zeiten kurz vor beziehungsweise nach dem Vollmond-Termin sind, kann man dann immer noch einen sehr runden Vollmond am Himmel sehen.
Vollmond im Juni wird „Erdbeermond“ genannt
Der Juni-Vollmond hat eine Besonderheit zu bieten: Er steht sehr tief am Horizont. „Daher vergleicht ihn unser Gehirn automatisch mit Bäumen, Häusern und anderen Objekten, was ihn viel größer erscheinen lässt. Höher am Himmel fehlen diese Vergleichsmöglichkeiten“, erklärt Dr. Björn Voss vom Planetarium Hamburg die sogenannte „Mondtäuschung“.
Der Mond steht so tief am Himmel, weil er bei Vollmond der Sonne immer genau gegenübersteht. Die Sonne steht im Juni traditionell hoch am Himmel und erreicht zur Sommersonnenwende ihren höchsten Punkt. Das heißt: Der Vollmond steht in diesem Monat besonders niedrig.
Ort | Monduntergang und -aufgang am 11. Juni 2025 |
Frankfurt | 4.34 Uhr | 22.33 Uhr |
Berlin | 3.57 Uhr | 22.32 Uhr |
München | 4.24 Uhr | 22.03 Uhr |
Quelle: Timeanddate.de |
Jeder Vollmond hat einen traditionellen Namen
Der Vollmond in jedem Monat hat einen traditionellen Namen, so auch der Juni-Vollmond: Er wird gern auch „Erdbeermond“ genannt. „Doch leider inspirierte sie nicht etwa ein rot leuchtender Mond zu dieser Namensgebung“, bedauert Voss. „In früheren Zeiten war es vielmehr so, dass der Erdtrabant den Menschen dabei half, ihren Alltag und das Jahr zeitlich zu strukturieren. Seine verschiedenen Namen im Jahresverlauf verraten uns, was sie zu der entsprechenden Zeit beschäftigte“, verrät der Astrophysiker. „Im Juni war es die anfallende Erdbeerernte – wie auch heute noch.“

Ein weiterer Name für den Juni-Vollmond hat dagegen mit seinem Aussehen zu tun: Er wird auch gerne „Honigmond“ genannt, weil er durch seine tiefe Position am Himmel öfter eine gebliche Farbe annimmt, die an Honig erinnert. (tab)