Forscher des Georgia Institutes of Technology haben eine künstliche Linse entwickelt, die automatisch auf Licht reagiert – ohne Strom, Sensoren oder Batterien.
Wie die US-amerikanische Wissenschafts-Webseite "Live Science" berichtet, kann das sogenannte "weiche Roboterauge" feinste Details erkennen – etwa Haare auf dem Bein einer Ameise oder die winzigen Lappen eines Pollenkorns.
Weiches Roboterauge: Hightech aus Hydrogel
"Wenn Roboter weicher werden und ohne Elektrizität funktionieren sollen, müssen wir auch ihre Wahrnehmung neu denken", erklärt der Biomediziner Corey Zheng im Interview mit "Live Science".
Das Geheimnis des Roboterauges liegt laut einer neuen Studie, die Zheng geleitet hat, in seinem Material: Hydrogel. Dieses besteht aus winzigen Polymerstrukturen, die Wasser speichern und freisetzen können. Wird das Material warm, schrumpft es – kühlt es ab, dehnt es sich aus.
Eingebettete Partikel aus Graphenoxid reagieren auf Licht, indem sie sich erhitzen und dadurch das Hydrogel verformen. So verändert sich automatisch die Krümmung der Linse, ähnlich wie beim menschlichen Auge.
Von Mikroskopie bis Biomedizin: Einsatzmöglichkeiten des Roboterauges
- Die neuartige Linse könnte klassische Glaslinsen in Mikroskopen ersetzen.
- Sie bietet eine flexible, günstige Alternative und könnte künftig sogar autonome Roboter mit "biologischem" Sehsinn ausstatten.
- Wie Zheng mitteilt, arbeitet das Forschungsteam bereits daran, das System mit mikrofluidischen Ventilen aus demselben Material zu kombinieren.
- Ziel ist es, eine selbstversorgende Kamera zu entwickeln, die sich nur durch Licht steuern lässt.
Neue Forschung: Künstliche Augen mit tierischen Fähigkeiten
Besonders spannend: Das Hydrogel ist so anpassungsfähig, dass es theoretisch übermenschliche Sichtfähigkeiten erreichen könnte.
"Wir können die Linse auf einzigartige Weise steuern – etwa um das Sehvermögen einer Katze oder eines Tintenfisches zu imitieren", erklärt der Studienautor Zheng im Interview mit "Live Science".
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