Mit 30 richtig sparen – und reich in Rente gehen

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Die Rentenlücke ist eine Realität für viele Deutsche. Mit der richtigen Strategie und frühzeitiger Planung kann diese jedoch geschlossen werden.

Berlin – In Deutschland müssen sieben Millionen der aktuell 22 Millionen Vollzeitbeschäftigten nach vier Jahrzehnten Arbeit mit weniger als 1100 Euro monatlich auskommen. Dies geht aus einer Antwort des Bundestages auf eine Anfrage von Sahra Wagenknecht hervor, wie die Augsburger Allgemeine berichtet.

Es ist daher ratsam, frühzeitig mit der privaten Altersvorsorge zu beginnen. Je früher man anfängt, desto mehr profitiert man vom Effekt des Zinseszinses. Wenn man seine Ersparnisse regelmäßig reinvestiert, erhält man Zinsen auf den Gewinn. Dies kann man mit Tools wie bei Zinsen-Berechnen.de ausknobeln. Wer 10.000 Euro auf dem Konto hat und vier Prozent Zinsen erhält, hat nach zehn Jahren bereits 14.802 Euro und nach 20 Jahren 21.911 Euro angespart. Wer mit 30 Jahren 10.000 Euro anlegt, hat bei Renteneintritt mit 67 Jahren etwa 42.681 Euro zur Verfügung.

Rentenlücke berechnen um richtig zu sparen

Der Aktienmarkt ist noch attraktiver, wie der Aktienindex MSCI World zeigt. Von 1975 bis Ende 2022 erzielte er laut Finanztip eine durchschnittliche jährliche Rendite von 9,2 Prozent. Wer also mit 30 Jahren 10.000 Euro anlegt, hat nach 37 Jahren 259.559 Euro zur Verfügung. Dabei muss allerdings noch die Kapitalertragssteuer berücksichtigt werden.

Aber wie viel sollte man monatlich sparen, um im Alter wohlhabend oder zumindest finanziell abgesichert zu sein? Eine gute Annäherung ist die Berechnung der Rentenlücke, also der Differenz zwischen dem letzten Nettoeinkommen vor Rentenbeginn und der Höhe der gesetzlichen Rente.

Bei der Berechnung des letzten Nettoeinkommens müssen zukünftige Lohnsteigerungen berücksichtigt werden. Laut der Bundeszentrale für politische Bildung sind die Reallöhne in Deutschland zwischen 1991 und 2019 nominal um 60,7 Prozent gestiegen, das sind im Durchschnitt etwa 2,2 Prozent pro Jahr. Wenn eine 30-jährige Person heute 2500 Euro im Monat verdient, würde sich bei einer Lohnsteigerung von 2,2 Prozent pro Jahr ein Endgehalt von 5592 Euro ergeben.

Beispiel: Rentenlücke von 2000 Euro im Monat

Die Höhe der voraussichtlichen gesetzlichen Rente kann der jährlichen Renteninformation der Deutschen Rentenversicherung entnommen werden. Die Differenz zwischen dem letzten Gehalt und der zu erwartenden Rente ergibt die Rentenlücke.

In unserem Beispiel gehen wir von einer Rentenlücke von 2000 Euro im Monat aus. Diese Lücke kann zum Beispiel durch betriebliche Altersvorsorge, Riester-Rente, Rürup-Rente für Selbstständige oder Wertpapiere geschlossen werden. Jeder muss für sich entscheiden, welche Sparform für ihn geeignet ist.

Senior*innen machen ein Selfie mit einem Smartphone und halten Weingläser in den Händen
Bleiben Sie unabhängig – diese Alltagshelden helfen. © Bildagentur PantherMedia / AlessandroBiascioli

Im nächsten Schritt muss berücksichtigt werden, wie lange die Rente reichen soll. Laut Statistischem Bundesamt werden Frauen, die Anfang der 1990er Jahre geboren wurden, im Durchschnitt 79 Jahre alt, Männer etwa 73 Jahre. Die Ersparnisse sollten also für mindestens sechs beziehungsweise zwölf Jahre reichen.

Um auf der sicheren Seite zu sein, gehen wir in unserem Beispiel aber vom Doppelten aus, bei einer Frau wären das 24 Jahre. Bei einer monatlichen Lücke von 2.000 Euro ergibt das eine Summe von 576.000 Euro, die man bei Renteneintritt zur Verfügung haben sollte. Um sich in 37 Jahren dasselbe leisten zu können wie heute, braucht man allerdings mehr Geld. Bei einer angenommenen durchschnittlichen Inflationsrate von zwei Prozent jährlich müsste eine 30-Jährige fast 1,2 Millionen Euro ansparen.

Ein Sparrechner kann bei der Berechnung der monatlichen Sparrate helfen. Die Voraussetzungen sind: kein Startkapital, Ansparzeit 37 Jahre, durchschnittliche monatliche Rendite 7,5 Prozent. Daraus ergibt sich, dass die Frau in unserem Beispiel monatlich etwa 530 Euro anlegen müsste, um die zu erwartende Rentenlücke zu schließen. Wer im Alter völlig sorgenfrei leben will, kann monatlich noch ein paar Euro mehr sparen.

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