Nachbar kündigt Hof-Geburtstag via Aushang an – Zettel-Antwort entfacht große „Alman“-Diskussion
Ankündigungen unter Nachbarn werden oft via Zettel-Aushang gemacht. Inhalt und Erwartung treiben weit auseinander – auch die Antworten sind meist hart.
München – In der Nachbarschaft sind Feiern nicht immer willkommen, schon gar nicht, wenn sie bis tief in die Nacht gehen. Allerdings können einige Bewohner auch mal ein Auge drücken, wenn es nur etwas lauter ist. Gleich die Polizei rufen, unterstreicht oft das Spießertum mancher, auch wenn es ihr gutes Recht ist. So etwas wie Nachtruhe und sich minutengenau darüber zu beschweren, ist etwas typisch Deutsches, die Jugend bezeichnet so jemand als „Alman“. Ein Zettel über einen runden Geburtstag hat eine Diskussion entfacht, die im Detail nicht deutscher sein kann.
Zettel-Aushang in der Nachbarschaft wird mit Notiz gekontert und entfach Diskussion
In der Nachbarschaft Zettel auszuhängen, ist eine gängige Praxis. Wie beispielsweise ein Zettel, der via Malerkrepp an die Tür geklebt wurde oder einen „Unfassbar“-Schrieb, der Hundebesitzer angeht. Doch in diesem Fall wollte einfach nur jemand Geburtstag feiern. Der Ankündigung ließ nicht lange eine Antwort warten und auch die reddit-Community diskutiert intensiv. „Liebe Nachbarn, am Freitag, den 6.9, feiern wir einen runden im Geburtstag im Hof“, heißt es im Anschrieb. Die Feier findet also draußen statt. „Bis ca. 3.00 Uhr kann es etwas lauter werden. Bitte habt Verständnis.“
Den ausgedruckten Zettel hängt eine Antwort auf einem Notizblock an, auf der steht: „Nach 24 Uhr wird die Polizei gerufen“. So wie es scheint, hat der Antwortende auch die 3.00 Uhr einmal durchgestrichen und mit der gleichen Farbe wie auf der Notiz eine „12“ gemacht. Die Diskussion erinnert an einen „Hirngaga“-Zettel aus einer anderen Nachbarschaft. Bei dem Geburtstagszettel gingen die Meinungen weit auseinander. Von „schöner wäre miteinander zu reden, als die Polizei zu rufen“ bis zu „ich hasse so Leute, die denken, dass so ein Scheiß-Zettel die Nachtruhe aushebelt“.
„Ich bin da aber auch Alman“: Kein Verständnis für Feierei in der Nachbarschaft – trotz Ankündigung
Eine Person merkt von sich selbst an: „Ich bin da aber auch Alman. Bis 3.00 Uhr nachts Party im Innenhof finde ich übertreiben. Dann soll was sich was anmieten.“ Den Tipp, sich etwas anzumieten, geben einige, weil sie nicht damit einverstanden sind, solange so laut zu sein. Wieder andere stören sich daran, dass die antwortenden Nachbarn sogar zu großzügig seien. „Bis 22 Uhr, nicht länger“, oder „ab 22 Uhr ist Zimmerlautstärke einzuhalten“. Diese Personen mögen rein rechtlich auf der sicheren Seite sein, aber keine Diskussion schreit mehr „Deutschland“ als diese. Auch auf Parkplätzen können Zettel an Autos oder Anhänger geheftet werden, um den Unmut zu äußern.
Es gibt auch einen kleinen Teil, der sich an der Definition von Uhrzeiten aufhängt. Auf dem Antwortzettel steht „24 Uhr“, bei der durchgestrichenen Uhrzeit allerdings „12 Uhr“. „12 oder 24 Uhr? Anweisungen unverständlich. Feier dann bis 6 Uhr als Kompromiss“. „Also kann nicht nur bis 3 Uhr, sondern sogar bis 12 Uhr gefeiert werden. Und nach 24 Uhr ist ja eh nie. Also wird nicht die Polizei gerufen“, rundet ein Kommentar die große „Alman“-Diskussion ab. (ank)