Erinnerungsort Badehaus und Stadt: Kooperationsvertrag soll Zusammenarbeit vereinfachen

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Geretsried-Wolfratshausen
  4. Wolfratshausen

Kommentare

Legt außerordentliches Engagement an den Tag: Der Verein Bürger fürs Badehaus. © Archiv

Mit einem Kooperationsvertrag wollen Stadt und Badehaus-Verein ihre Zusammenarbeit vereinfachen – und einen Haufen Bürokratie sparen.

Wolfratshausen – Die neunte Preisverleihung und der 15 000. Besucher: Das vergangene Jahr war für den Erinnerungsort Badehaus von Erfolg gekrönt – und ein Ergebnis von Arbeit, die die Ehrenamtlichen ohne Unterstützung nicht stemmen konnten. Die Stadt Wolfratshausen gehört seit jeher zu einem ständigen Förderer des Erinnerungsorts am Waldramer Kolpingplatz. Nun soll das ein Kooperationsvertrag besiegeln – und beiden Seiten einen Wust an Bürokratie ersparen.

Anfang 2020 beschloss der Wolfratshauser Stadtrat den Rahmen für die Unterstützung des Badehauses. Ein jährliches Maximum von 20 000 Euro, stets auf Antrag eines sogenannten Defizitausgleichs, erklärt die Vorsitzende des Vereins, Dr. Sybille Krafft. „Wir sind mit unserer Arbeit in Vorleistung gegangen und konnten im Nachhinein dafür Unterstützung beantragen.“ Jedes Jahr aufs Neue bedeutete das einen Haufen Arbeit für die Ehrenamtlichen wie für die Stadt – der mit dem Kooperationsvertrag nun zum Teil ausbleiben soll. Mehr Geld aus dem Stadtsäckel, stellt Krafft klar, bekommt der Erinnerungsort damit aber nicht.

Alle Nachrichten aus Wolfratshausen lesen Sie hier.

Den Wegfall von alljährlich wiederkehrender Antragstellung, -prüfung und -bewilligung begrüßt auch Wolfratshausens Bürgermeister Klaus Heilinglechner (Bürgervereinigung Wolfratshausen). Wie die Vereinsvorsitzende sieht er in dem Kooperationsvertrag keine wirkliche Neuerung. „Das Badehaus übernimmt politische Bildung im Auftrag der Stadt und deckt einen wichtigen Teil der Wolfratshauser Geschichte.“ In trockenen Tüchern sei die formelle Vereinbarung aber erst, wenn der Stadtrat den Haushalt für das Jahr 2024 beschlossen hat. „Alles gilt also bisher nur vorbehaltlich. Aber die Fraktionsführer sind informiert“, sagt Heilinglechner. Der Vereinbarung zwischen Badehaus und Kommune dürfte nichts mehr im Wege stehen.

Weiterhin müsse der Badehaus-Verein für städtische Unterstützung von Veranstaltungen aber gesonderte Anträge stellen, weiß Badehaus-Chefin Krafft. So bewilligte der Stadtrat im Oktober 2023 einen Zuschuss von 5000 Euro für beispielsweise Abendveranstaltungen, eine „Gedenkwanderung“ durch die Alpen sowie ein Nachbarschaftsfest auf dem Kolpingplatz.

Als Schritt hin zu einer lang ersehnten institutionalisierten Förderung sieht die Ickingerin in dem Kooperationsvertrag jedoch nicht. „Letztendlich ist es nichts grundsätzlich Neues“, sagt Krafft, „nur eine Vereinfachung.“

Übrigens: Alles aus der Region gibt‘s auch in unserem regelmäßigen Wolfratshausen-Geretsried-Newsletter.

Auch interessant

Kommentare