Rentenerhöhung von vier Prozent 2025 – die Rentenkasse kommt damit an ihre Grenzen
Die nächste Rentenerhöhung steht bevor und langsam wird deutlich, wie hoch sie ausfallen wird. Für Rentner ist es gut – für Beitragszahler wird es zur Belastung.
Frankfurt – Die Rentenerhöhung 2025 wird in den nächsten Wochen verkündet. Das Arbeitsministerium unter noch-Minister Hubertus Heil (SPD) dürfte die Anpassung wie gewohnt Ende März präsentieren, daran ändert sich auch während der Regierungsbildung nichts. Die Deutsche Bundesbank hat im aktuellen Monatsbericht vom Februar 2025 die neue Rentenhöhe ab Juli bereits errechnet. Und auch andere Daten deuten schon darauf hin.
Mehr Rente im Juli 2025: Vier Prozent mehr sind sehr wahrscheinlich
Die Bundesbank geht davon aus, dass die Rentenerhöhung „fast vier Prozent“ betragen wird. Das wird auch von den aktuellen Daten zur Entwicklung der Löhne und Gehälter gestützt: Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, sind die Löhne 2024 real um 3,1 Prozent gestiegen, das ist der höchste Anstieg seit 2008. Der Reallohnindex zeigt an, wie viel mehr Geld die Menschen netto am Monatsende mehr haben. Der Nominalindex berücksichtigt die Bruttoanpassung der Löhne. Nominal stiegen sie um 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Für die Rentenanpassung ist der Nominallohnindex entscheidend.
Im Jahr 2023 führten Nominallohnsteigerungen von 6,0 Prozent zu einer Rentenerhöhung von 4,57 Prozent. Das liegt daran, dass neben den Löhnen auch das Verhältnis von Renteneintritten zu Beitragszahlern eine Rolle spielt. Wenn mehr Menschen in Rente gehen, als neue Beitragszahler hinzukommen, dämpft das die Rentenerhöhung, was derzeit in Deutschland der Fall ist.

Außerdem kann die Rentenkasse nur die Erhöhung der Löhne und Gehälter der Versicherten berücksichtigen – das Statistikamt erfasst aber alle Löhne, auch die der Menschen, die nicht in die Rentenkasse einzahlen.
Rentenerhöhung 2025 belastet die Kasse weiter – Beitragserhöhungen sind unausweichlich
Vier Prozent mehr Rente sind für Rentner und Rentnerinnen ab 1. Juli 2025 also zu erwarten. Diese Erhöhung ist für sie eine gute Nachricht – für die Finanzen der Rentenkasse aber weniger gut. Auch darauf weist die Bundesbank im Monatsbericht hin: „Der Druck auf die Ausgaben- und Einnahmenseite nimmt zu, weil besonders starke Geburtenjahrgänge in Rente gehen. Der Beitragssatz muss deshalb erheblich steigen.“ Das Rentenniveau ist noch bis Mitte 2025 bei 48 Prozent gesichert, bis Ende der 30er Jahre dürfte sie nach aktueller Rechtslage auf 45 Prozent sinken.
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„Für das Jahr 2028 weist der Rentenversicherungsbericht vom letzten November gemäß derzeitigem Rechtsstand einen Anstieg um 1,3 Prozentpunkte auf 19,9 Prozent aus. Anschließend sind weitere Anhebungen erforderlich, die bis Ende des nächsten Jahrzehnts auf etwa 21½ Prozent führen könnten“, geht es im Monatsbericht weiter. Kurzum: Die Beitragszahlenden werden deutlich mehr zahlen müssen – bekommen dafür aber weniger.
Aus Sicht der Bundesbank gibt es nur eine Möglichkeit, das Problem in den Griff zu bekommen. Es müssten „finanzielle Vorteile für einen vorgezogenen Rentenzugang“ abgebaut werden und das Rentenalter müsste an die Lebenserwartung gekoppelt werden. „Diese Maßnahmen stützen nicht zuletzt die Erwerbstätigkeit und damit die Wirtschaftsentwicklung sowie die staatliche Einnahmenbasis und dämpfen die Rentenausgaben.“
SPD und CDU müssen eine Reform der Rente anstoßen
Um die Rentenkasse nicht noch stärker zu überlasten, die sie zu deutlich höheren Beiträgen zwingen wird, muss die neue Bundesregierung schnell handeln. CDU und SPD haben nur ganz unterschiedliche Vorstellungen von einer Rentenreform. Die SPD zum Beispiel beharrt auf einer Stabilisierung des Rentenniveaus auf 48 Prozent, was aber die Beiträge noch deutlicher steigen lassen würde. Zudem haben sowohl Union als auch SPD versprochen, die abschlagsfreie Frührente beizubehalten. Das klingt nicht nach Reform.