Der russische Rubel hat seit Anfang August über 24 Prozent gegenüber dem US-Dollar eingebüßt. Fachleute sind von diesem Rückgang überrascht. Laut „Reuters“ hatten die meisten Experten erwartet, dass der Rubel erst in einem Jahr einen Wert von 100 zu 1 gegenüber dem Dollar erreichen würde. Der aktuelle Fall der russischen Währung wird von vielen Faktoren beeinflusst. Dazu gehört der Rückgang des russischen Aktienmarktes um 20 Prozent, da viele Investoren ihre Ersparnisse von Aktien zu Einlagen verschieben, die höhere Zinsen als der Leitzins der Zentralbank bieten.
Schwacher Rubel beeinflusst russische Wirtschaft massiv
Die Schwäche des Rubels hat großen Einfluss auf die russische Wirtschaft, besonders auf die Inflation. „Reuters“ berichtet, dass die Inflationsrate die Prognosen der Zentralbank für dieses Jahr übertreffen wird. „Für die Zentralbank stellt dies eine Herausforderung im Kampf gegen steigende Preise dar", erklärte der Ökonom Evgeny Kogan. Die Zentralbank schätzt, dass 10 Prozent Wertverlust des Rubels die Inflation um 0,5 Prozentpunkte erhöht. Somit könnte der bisher viermonatige Rückgang der Währung die Inflationsrate um 1,5 Prozentpunkte steigen lassen.
Wie weit fällt die Währung noch?
Analysten erwarten, dass die russische Währung bis Jahresende auf 115 bis 120 Rubel zu einem Dollar fällt. Viele Experten fordern von der Regierung und Zentralbank, Exporteuren zu verpflichten, mehr Devisen zu verkaufen. Ein schwacher Rubel könnte aber von Vorteile für den russischen Staatshaushalt sein, da so die Einnahmen aus Energieexporten erhöht werden. Der russische Finanzminister Anton Siluanow erklärte, dass die schwache Währung für Unternehmen, die exportieren, ein Vorteil sei, da die Preise für russische Energieexporte meist in Dollar festgelegt werden.