Wagner-Söldner vor Rückkehr: Von Afrika zu Einsatz in Russland?

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Ein Söldner der Gruppe Wagner (Archivfoto). © Stanislav Krasilnikov/IMAGO

Nachdem es in den vergangenen Monaten vergleichsweise ruhig geblieben ist um die Gruppe Wagner, will Russland laut einem Bericht wieder vermehrt auf die Söldner zurückgreifen.

Belgorod – Der Kreml plant, im Krieg mit der Ukraine wieder auf Wagner-Söldner zurückzugreifen. Das geht aus dem aktuellen Bericht der US-amerikanischen Denkfabrik Institute for the Study of War, kurz ISW, hervor. Darin heißt es, dass die Wagner-Gruppe vor allem im russischen Oblast Belgorod zum Einsatz kommen soll.

Die Region liegt knapp 40 Kilometer von der ukrainisch-russischen Grenze entfernt. Von dort sind im Februar 2022 tausende Soldaten in die Ukraine eingefallen. Die Ukraine nimmt seit mehreren Monaten die Region ins Visier, immer wieder greift sie kriegsrelevante Infrastruktur an. Auch sind in Belgorod im Verborgenen mit der Ukraine verbündete Partisanen im Einsatz.

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Nun sind die Vorbereitung für die Verlegung einiger Einheiten aus Afrika – auch hier waren Wagner-Söldner stationiert – in die Oblast Belgorod laut einer namentlich nicht genannten Quelle des ISW im Gange. Unklar ist, ob die Gruppe Wagner ihre Operationen in Afrika komplett einstellen, oder nur Teile der Söldner-Armee nach Belgorod beordert werden.

Zuletzt meldete der britische Geheimdienst, dass sich noch rund 1000 Kämpfer der Privatarmee Wagner in Belarus aufhalten würden. Dort würden sie belarussische Soldaten und Sicherheitskräfte ausbilden, sagte das britische Verteidigungsministerium Anfang Februar dieses Jahres. Auch über eine Integration der Wagner-Söldner in die russische Nationalgarde wurde zwischenzeitlich berichtet.

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Die Wagner-Soldaten waren ins Land gekommen, nachdem Söldnerchef Jewgeni Prigoschin mit einem Aufstand gegen die russische Militärführung gescheitert war. Ursprünglich sollen sich 8000 Kämpfer der Privatarmee in Belarus aufgehalten haben. Prigoschin starb kurz nach dem gescheiterten Aufstand bei einem mysteriösen Flugzeugabsturz im August vergangenen Jahres. Die Umstände sind bis heute nicht geklärt. (fmü)

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