„Sie sind eines Ministeramtes unwürdig“ - Auschwitz, Gauland und Merz: Lauterbach sorgt mit Tweet für Entsetzen

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Rolf Vennenbernd/dpa-Pool/dpa Karl Lauterbach
Montag, 27.01.2025, 10:03

Bundesgesundheitsminister Lauterbach sorgt mit einem Tweet am Holocaust-Gedenktag für Kritik. Er wirft CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz vor, die AfD zu „hofieren“, und zieht Vergleiche, die Empörung auslösen. Merz reagiert bislang nicht.

Ein Tweet von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat am Morgen des 80. Jahrestags der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz heftige Reaktionen ausgelöst. In seiner Nachricht auf der Plattform X kritisierte Lauterbach Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz ( CDU ) scharf und warf ihm vor, die AfD zu „hofieren“. Dabei zog er einen Vergleich zum Holocaust-Gedenktag und verwendete den Begriff „Vogelschiss“, den der ehemalige AfD-Vorsitzende Alexander Gauland 2018 genutzt hatte, um die Verbrechen des Nationalsozialismus zu relativieren. Lauterbachs Fazit zu Merz: Er sei „moralisch bankrott“.

 

„Merz und Nazis. Würd ich löschen“

Die Äußerung stieß auf breite Kritik. Der Politikwissenschaftler Carlo Masala bezeichnete Lauterbachs Aussage als „infam“ und forderte: „Holocaust-Gedenktag, Merz und Nazis. Würd ich löschen.“ Masala ergänzte, dass man Merz für seine Aussage „mir ist egal, woher die Stimmen kommen“ kritisieren könne, er jedoch weder ein Nazi sei noch mit der AfD koalieren werde.

 

Auch Marcel Ostermann, Vize-Bundeschef der Polizeigewerkschaft DPolG, äußerte sich auf X: „Ich glaub das alles nicht. Sie sollten sich in Grund und Boden schämen. Ich habe dreimal geguckt, ob es sich hier um einen Satire-Account handelt. Herr Lauterbach, bei allem Respekt, aber ich denke, Sie sind eines Ministeramtes unwürdig. Eine Bitte um Verzeihung ist hier das Mindeste.“ Ein weiterer User schreibt: „Moralisch bankrott sind Menschen, die den Holocaust für Wahlkampf instrumentalisieren.“

Friedrich Merz selbst hat sich bisher nicht zu Lauterbachs Tweet geäußert. Sein Team veröffentlichte jedoch ein Video, in dem er zum Holocaust-Gedenktag Stellung nahm: „Am heutigen Holocaust-Gedenktag, 80 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz-Birkenau, erinnern wir uns an die unfassbaren Verbrechen der Schoah. Unsere Verantwortung heute bleibt klar: Erinnern heißt handeln. Wir bekämpfen Judenhass entschlossen und überall.“

ce