Gewitterzelle entlädt sich „mit massiver Wucht“: Ort wird geflutet – „So extrem wie noch nie“

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Starkregen sorgte für überflutete Straßen in Niederkofen, auch Hagel ging nieder. © vifogra / Goppelt (Collage: Merkur.de)

Unwetter wüteten am Abend über Teilen Bayerns, besonders heftig erwischte es einen Teil von Weißenburg in Mittelfranken. Anwohner sind schockiert.

Weißenburg - Am Dienstagabend, 13. August, zogen schwere Unwetter über Teile Bayerns. Auch Niederkofen, ein Gemeindeteil von Weißenburg (Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen), wurde schwer getroffen. Mit Starkregen, Hagel und Sturm zog die Gewitterzelle über den Landkreis, die Feuerwehr kämpfte unermüdlich gegen die Wassermassen, die zahlreiche Keller und Straßen geflutet hatten.

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Unwetter toben über Bayern: „So extrem wie noch nie“

Für die Anwohner kam das Unwetter völlig überraschend. „Wir waren heute Nachmittag noch auf der Terrasse gesessen und im Swimmingpool, haben das tolle Wetter genossen. Und plötzlich ist dann halt dunkel geworden und innerhalb von, sagen wir mal überspitzt, von zehn Minuten, 15 Minuten, kam plötzlich satter Regen. Wir haben noch alles weggeräumt, soweit es möglich ist, weil wir gedacht haben, naja, wenn es etwas regnet, dann wird nicht alles nass. Und dann ging es ab und zwar orkanmäßig. Also nicht irgendwie windig oder Böen, sondern Orkan“, berichtet Anwohner Andreas Dietrich gegenüberVifogra. „Es war diesmal so extrem wie noch nie“, erzählt er weiter.

„Also vor zehn Jahren hatten wir mal so ein Wetterereignis, aber jetzt haben wir das Gleiche wieder gehabt. Fast pünktlich, genau wie letztes Mal. Bloß diesmal war es so extrem, dass gleich die Bäume umgeflogen sind. Beim Nachbarn sind die Bäume umgeflogen, aufs Auto drauf geflogen. Da unten haben wir freisägen müssen mit der Motorsäge, dass überhaupt das Wasser weiterlaufen kann. Im Garten ist alles kaputt. Bei den Nachbarn Weiden abgebrochen, Katastrophe“, erzählt Dietrich weiter.

Auch die Ernte ist durch das Unwetter zerstört worden. „Die Äpfel sind kaputt, die Birnen sind kaputt. Aber naja, das sind jetzt die kleinen Schäden. Es sind wirklich extreme Ausmaße, das ist ein Wahnsinn“, erzählt Dietrich weiter.

Unwetter in der Region Weißenburg: Hagel und Überflutung

Die Unwetter in der Region Weißenburg sind kein Einzelfall. Schon zum dritten Mal in diesem Jahr mussten die Anwohner gegen die Fluten kämpfen. Doch diesmal war es besonders schlimm, wie auch Anwohnerin Christine berichtet: „Na ja, was neu war diesmal, dass jetzt tatsächlich halt der ganze Hagel mit dabei war, dass die Bäume zum Teil kaputt sind. Und ich war halt diesmal wahrscheinlich ziemlich früh da, dass ich das noch gesehen habe, dass es so massiv die Straße runterläuft. Aber dass es halt diese ganzen Wiesen da überschwemmt, das war jetzt noch mal neu.“

Gewitterzelle entlädt sich mit „massiver Wucht“: Überschwemmungen in Niederkofen

Die Feuerwehr war unermüdlich im Einsatz: „Wir hatten hier eine Wetterlage, ähnlich wie vor drei Wochen und vor sechs Wochen. Es hat sich eine lokale Gewitterzelle hier über den Ortschaften gebildet, die sich hier scheinbar mit massiver Wucht entladen hat und wieder in den Ortsteilen Oberhochstatt und Niederhofen für massive Überschwemmungen in den betroffenen Bereichen in den Straßenzügen gesorgt hat“, erzählt der Kommandant der Feuerwehr Oberhochstadt, Stefan Würth, im Gespräch mit Vifogra.

Würth lobte auch die Bürger: „Die Anwohner haben zum Glück Sorge getragen gehabt und haben Sandsäcke bereits vorbereitet gehabt und an ihren Grundstücken bereitgelegt, sodass es einigermaßen glimpflich ausgegangen ist. Also deutlich glimpflicher als bei den letzten Einsätzen.“ Für die Menschen stehen in den nächsten Tagen nun die Aufräumarbeiten an. (kam)

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