Verborgene Signale - Anfallssignale: Typische Symptome der Epilepsie
Fokale Anfälle
Fokale Anfälle, die in einem bestimmten Bereich des Gehirns beginnen, können sich durch unterschiedliche Symptome bemerkbar machen, je nachdem, welche Hirnregion betroffen ist. Bei einem fokalen Anfall ohne Bewusstseinsverlust kann es zu Veränderungen der Wahrnehmung, des Gefühls oder der Motorik kommen, z. B. Kribbeln oder Zucken in Armen oder Beinen. Manche Menschen berichten auch von Déjà-vu-Erlebnissen oder einer veränderten Geruchs- und Geschmackswahrnehmung. Diese Anfälle können als Auren wahrgenommen werden und Vorboten eines größeren Anfalls sein.
Bei fokalen Anfällen mit Bewusstseinseinschränkung kann es zu Verwirrtheit, anhaltendem Starren oder automatischen Handlungen wie Schmatzen oder Nesteln kommen. Die Betroffenen sind während des Anfalls oft nicht ansprechbar und haben nach dem Anfall keine Erinnerung an das Geschehen.
Generalisierte Anfälle
Generalisierte Anfälle betreffen von Anfang an beide Gehirnhälften und können dramatischer verlaufen. Absencen, die häufig bei Kindern auftreten, äußern sich durch kurzes Innehalten und Starren, manchmal begleitet von leichten Zuckungen. Tonisch-klonische Anfälle, früher als Grand-mal-Anfälle bezeichnet, sind durch eine Kombination von Muskelsteifheit und rhythmischen Zuckungen gekennzeichnet. Sie können zu Stürzen, Bewusstlosigkeit, Zungenbissen und unfreiwilligem Urinverlust führen. Myoklonische Anfälle verursachen kurze Zuckungen, meist in den oberen Gliedmaßen.
Mehr aus dem Bereich Ratgeber
Anhaltende Anfälle
Der Status epilepticus ist ein Zustand anhaltender epileptischer Aktivität, bei dem Anfälle länger als fünf Minuten andauern oder mehrere Anfälle ohne vollständige Erholung dazwischen auftreten. Es handelt sich um einen medizinischen Notfall, der sofortige Behandlung erfordert, da er zu bleibenden Schäden führen kann.
Asymptomatische Epilepsie
In manchen Fällen können epileptische Anfälle ohne erkennbare Symptome auftreten und nur durch spezielle Untersuchungen wie ein EEG festgestellt werden. Menschen mit dieser Form der Epilepsie haben unter Umständen kein bewusstes Erleben von Anfällen, es kann aber dennoch eine epileptische Aktivität im Gehirn vorhanden sein.
Über Luisa Schwab
Luisa Schwab ist Psychologin und Medizinstudentin, die ihre Expertise im Gesundheitsbereich stetig ausbaut. Sie schloss 2021 ihren Bachelor in Psychologie an der Universität Regensburg ab und sammelte während ihres Studiums wertvolle Erfahrungen durch ein 6-wöchiges Praktikum bei einem Kinder- und Jugendpsychiater. Seit April 2022 studiert sie Humanmedizin an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Neben Pflegepraktika in der Kinderheilkunde und Geburtshilfe arbeitete sie sechs Monate als studentische Hilfskraft in der Kardiologie und Angiologie. Luisa beschäftigt sich intensiv mit Medizin, Psychologie, Ernährung und Sport und verfügt über umfangreiches Wissen in diesen Bereichen.
Wichtiger Hinweis: Dies sind nur allgemeine Informationen und nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung gedacht. Wenn bei Ihnen Epilepsieanfälle ungewöhnlich häufig oder stark auftreten oder sich Ihre Beschwerden verschlimmern, sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen. Diese Informationen können eine ärztliche Beratung nicht ersetzen.