Amberger Jugendfeuerwehr freut sich über großen Zuspruch

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Der Nachwuchs der Amberger Feuerwehr ist hochmotiviert. © Treude

Gut 50 Mann ist die Amberger Feuerwehr stark. Was bis zum letzten Jahr fehlte: Feuerwehrfrauen und Feuerwehrnachwuchs. „Ich war zuletzt der jüngste aktive Feuerwehrmann in der Mannschaft“, sagt der Zweite Vorsitzende Pius Kindlmann und fügt schmunzelnd hinzu, „und das mit 26 Jahren!“

Kindlmann beließ es nicht bei der Feststellung, sondern wurde aktiv. Er sprach mit Max Neumann über seine Idee einer Jugendfeuerwehr in Amberg. Zusammen entwickelten die beiden ein Konzept für die Gewinnung von Nachwuchskräften, schauten sich an, wie benachbarte große Wehren an die Herausforderung herangehen und wie sie die jungen Floriansjünger ausbilden.

Amberger Jugendfeuerwehr freut sich über Nachwuchs - Kameradschaft ist wichtiger Faktor

Da die beste Werbung die von Mund zu Mund ist, sprachen sie einige Amberger Jugendliche an. Bei Tizi Steinhauer (15) hatten sie Erfolg. Er war sofort begeistert. „Die Feuerwehr hat mich schon immer interessiert und ich will anderen Menschen helfen“, beschreibt er seine Motivation, bei der Feuerwehr seines Heimatortes mitzumachen. Zudem fände er die Kameradschaft untereinander gut. Er sprach andere Jugendliche an und schaffte es, diese für Feuerwehr zu begeistern. Der Faktor Kameradschaft ist für die Entscheidung pro Feuerwehr von großer Bedeutung, wie auch der 15-jährige Jannick bestätigt.

Inzwischen ist die Amberger Jugendfeuerwehr auf über zehn Mann im Alter von 13 bis 15 Jahren angewachsen. Leider hat sich bisher keine weibliche Interessentin gefunden. Die jungen Leute treffen sich alle 14 Tage mittwochabends zur Ausbildung in „Retten-Löschen-Bergen-Schützen“. Alle komplett ausgestattet mit allem, was ein Feuerwehrmann so braucht: Schutzbekleidung, Stiefel, Helm.

Gute Stimmung bei der Amberger Jugendfeuerwehr

Mit Feuereifer sind sie dann dabei, wenn es um theoretische Grundlagen, um Knoten und Stiche, Brandklassen, Erste Hilfe und vieles mehr geht. „Die Übungsstunden sind bis spätestens 20 Uhr beendet“, erklärt Kindlmann, der die Ausbildung gemeinsam mit Johannes Bäßler, Max Neumann und Markus Stegmüller durchführt, „denn alle müssen ja am nächsten Morgen in die Schule.“ Wobei die Übungsabende auch während der Ferien stattfinden. Nur im Winter ist für zwei Monate Pause.

Die Ausbildung macht den jungen Leuten bei allem ernsten Hintergrund augenscheinlich viel Spaß. „Wasser marsch!“ – Da rührt sich was, wenn man mit den Kameraden am Hydranten schraubt oder am Verteiler steht und zeigen kann, dass man in nur wenigen Monaten schon eine ganze Menge gelernt hat. Ihre Erwartungen seien bisher erfüllt worden sagen etwa Timo und Felix. Von so viel Begeisterung für den Feuerwehrdienst lesen die Amberger Bürgerinnen und Bürger sicher gern. Den jungen Leuten und ihren Ausbildern gebührt jedenfalls großer Dank für ihr ehrenamtliches Engagement.

Amberger Jugendfeuerwehr half auch beim Hochwasser

Im scharfen Feuerwehreinsatz war noch keiner der Jugendlichen. Zuerst müssen sie die Truppmann-Ausbildung bei einer der großen Feuerwehren in der Nachbarschaft, etwa in Mindelheim oder Bad Wörishofen, absolvieren. „Aber für kleinere Aufgaben wie Absperrungen oder als Melder können sie schon eingesetzt werden“, sagt Kindlmann. Auch beim Hochwasser vor gut zwei Wochen haben die jungen Feuerwehrleute Schulter an Schulter mit ihren älteren Kameraden dafür gesorgt, dass es für die Amberger einigermaßen glimpflich ausging. Am Samstag und Sonntag schichteten sie Sandsackwälle auf, pumpten oder saugten Wasser aus Kellern oder unterstützten auf andere Weise. „Die Jungs haben sehr fleißig mitgearbeitet“, ist Kindlmann voll des Lobes.

Weitere Interessenten sind übrigens willkommen bei der Amberger Feuerwehr. „Die sollen doch einfach mal zu unseren Übungsabenden kommen und sich anschauen, was da läuft“, sagt Kindlmann.

Feier zum doppelten Jubiläum in Amberg

Ein doppeltes Jubiläum wird in Amberg von Donnerstag, 20. bis Sonntag, 23. Juni, anlässlich 150 Jahre Feuerwehr und 75 Jahre FSV gefeiert. Los geht es am Donnerstag mit einem Festabend im Festzelt (Wiedergeltinger Straße 20) um 19 Uhr. Am Freitag spielt die RadlerBand (Einlass 19 Uhr). Am Samstag gibt es ab 13 Uhr ein Völkerballturnier und am Abend tritt die Band Waidigel (Einlass 19 Uhr) auf.

In der Pfarrkirche Amberg findet am Sonntag um 9 Uhr ein Gottesdienst statt. Um 10.30 Uhr gibt es im Festzelt einen Frühschoppen und Mittagstisch mit der Musikkapelle Amberg. Danach folgen Kaffee und Kuchen mit buntem Kinderprogramm und der Musikkapelle Irsingen. Um 11 Uhr wird zum Jugendturnier eingeladen.

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