Wetter-Phänomen über Bayern sorgt für starken Schneefall bis Heiligabend – Schneechaos droht
Eine brisante Wettermischung über Bayern könnte am 23. Dezember und an Heiligabend für viel Neuschnee sorgen. Bei Minusgraden kann dieser bis in tiefere Lagen liegenbleiben.
München – Das Zauberwort heißt „Okklusion“. Mit diesem Fachbegriff beschreiben Meteorologen eine Kaltfront, die sich mit einer Warmfront zu einem Tiefdruckgebiet vereinigt. Wenn eine schnellere Kaltfront auf eine langsamere Warmfront aufschließt, wird die warme Luft in die Höhe gehoben. Dies führt zu einem Mischzustand, der oft dichte Wolken und ausgedehnte Niederschläge mit sich bringt.
Wetterphänomen wirbelt Bayerns Dauernebel-Wetter durch – es wird spannend zu Weihnachten
Und genau so ein Wetterphänomen zieht dieser Tage über Bayern. Am Donnerstag war diese Front auf dem bayerischen Wetterradar besonders eindrücklich zu sehen. Ausgelöst wurde sie vom Tief Bianca, das arktische Luft über dem Nordatlantik einsammelte und diese mit hoher Geschwindigkeit auf eine Warmfront über Bayern schob und seitdem das lang trübe Grau-in-grau-Wetter im Freistaat gehörig durchwirbelt.

Wie mit einem Lineal gezogen sieht man eine rote Linie auf dem Radarbild vom Donnerstag (siehe Abbildung oben). „Die rote Farbe steht dabei für starke Reflektivität - und damit auch für kräftige Hebungsprozesse, starke Durchmischung - und die heftigsten Böen“, erklärt Diplom-Meteorologe Martin Jonas vom Deutschen Wetterdienst (DWD).
Wetter in Nürnberg: Die Prognose bis Heiligabend
- Samstagabend: 1 Grad, Sonne und Wolken
- Sonntagfrüh: 4 Grad, Regen
- Montagfrüh: 1 Grad, Schneefall
- Heiligabend: 2 Grad, Schneeregen
Die Folge des Wetterphänomens: Es bleibt stürmisch in Bayern bis mindestens Montag (23. Dezember). Hinzu fallen die Temperaturen bis Montag in weiten Teilen Bayerns unter den Gefrierpunkt – und es folgen starke Niederschläge am Montag und an Heiligabend. Die perfekte Mischung also für richtig viel Neuschnee.
Wetter in Regensburg bis Weihnachten
- Samstagabend: 4 Grad, Regen
- Sonntagfrüh: 3 Grad, Regen
- Montagfrüh: 1 Grad, Schneefall
- Heiligabend: 1 bis 4 Grad, Regen
Wie tief der Schnee fällt und wo er liegenbleibt, ist freilich immer nur kurz vorher zu prognostizieren. Einfach, weil bei Temperaturen um den Gefrierpunkt das Fehlerpotenzial sehr hoch ist. Während es in Nürnberg und Regensburg – nach derzeitiger Prognose – bei ein bis zwei Grad regnet, schneit es vielleicht in München dicke Flocken bei 0 Grad (siehe die drei Tabellen). Hier erklärt der Münchner DWD-Meteorologe Guido Wolz, wie zwei bis drei Grad zwischen Schneechaos und ein wenig Regen unterscheiden können.
Weiße Weihnacht in München fast sicher: Die Prognose bis 24. Dezember
- Samstagabend: 6 Grad, Sonne und Wolken
- Sonntagfrüh: 4 Grad, Regen
- Montagfrüh: 0 Grad, Schneefall
- Heiligabend: 0 bis2 Grad, Schneefall
Schneefallgrenze fällt am 23. Dezember unter 400 Meter – „teils starker Schneefall“
Dennoch könnte nach derzeitigem Stand die Schneefallgrenze laut DWD auf 400 Meter am Montag sinken. An den Alpen und im Bayerischen Wald ist dagegen ziemlich sicher mit „teils starken Schneefall“ zu rechnen. Und der bleibt dann auch bis Heiligabend liegen. Mehr noch: Auch am 24. Dezember sind weitere Schneefälle prognostiziert, wenn auch die Temperaturen wieder leicht ansteigen.
Weiße Weihnachten in einigen Regionen fast garantiert – Schneechaos im Reiseverkehr in Bayern
Weihnachts-Romantiker haben also besonders südlich von München und in den Mittelgebirgen von Bayerwald bis Fichtelgebirge gute Chancen, vielleicht sogar auch darunter. Wer allerdings am Montag und Dienstag noch zur Familie reist, sollte viel Geduld mitbringen. Denn die Wetterlage bietet gleichermaßen ein großes Potenzial für Schneechaos auf Bayerns Schienen und Straßen – mitten im Weihnachtsverkehr.