Im Fall einer Niederlage: Trump schließt Gewalt nach US-Wahl nicht aus

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Aussagen, die Donald Trump in einem Interview getätigt hat, sorgen in den USA für Aufsehen. Ob er eine mögliche Wahlniederlage akzeptieren werde, ließ er offen.

Washington, D.C. – Der ehemalige US-Präsident sorgt derzeit für eine Vielzahl an Schlagzeilen. In gleich mehreren Gerichtsverfahren geht es unter anderem um Betrug, Wahlmanipulation, Schweigegeld und seine Verwicklung in den Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021. Damals war es nach der Wahl von Joe Biden zum US-Präsidenten nach einer Kundgebung Trumps zu einem Marsch seiner Anhänger und später zum gewaltsamen Zutritt des Mobs ins Kapitol gekommen.

Nun gibt es erneut Wirbel um Aussagen Trumps für ein aus seiner Sicht negatives Wahlergebnis: Trump ließ in einem Interview mit dem Milwaukee Journal Sentinel offen, ob er das Ergebnis der US-Präsidentschaftswahl im November auch im Fall seiner Niederlage akzeptieren werde. „Wenn alles ehrlich zugeht, würde ich die Ergebnisse gerne akzeptieren“, sagte der Ex-Präsident und voraussichtliche republikanische Präsidentschaftskandidat in dem am Donnerstag veröffentlichten Interview. Zugleich schränkte er ein: „Wenn es das nicht ist, muss man für das Recht des Landes kämpfen.“

Donald Trump versucht, seinen Wahlkampf in den USA und seine Gerichtstermine in New York unter einen Hut zu bringen. (Archivfoto) © POOL/AFP

Trump mit brisantem Interview: Ex-Präsident schließt Gewalt nach US-Niederlage nicht aus

Er werde es „publik machen“, wenn er der Meinung wäre, dass es Probleme gebe. „Ich würde dem Land einen schlechten Dienst erweisen, wenn ich etwas anderes sagen würde“, sagte Trump in dem Interview. „Aber nein, ich erwarte eine ehrliche Wahl und wir erwarten einen vielleicht sehr großen Sieg.“

Trump wird aller Voraussicht nach von den US-Republikanern erneut als Kandidat gegen den Demokraten Joe Biden nominiert werden. Umfragen zufolge hat der Rechtspopulist trotz seiner von Skandalen geprägten Präsidentschaft von 2017 bis 2021, der Kapitol-Erstürmung durch hunderte seiner Anhänger am 6. Januar 2021 und der insgesamt vier gegen ihn erhobenen Anklagen in Strafverfahren keine schlechten Chancen, Biden im November zu besiegen.

Trump über Gewaltausbruch nach US-Wahl: „Es kommt darauf an“

Bereits in einem am Dienstag veröffentlichten Gespräch mit dem US-Magazin Time hatte der Ex-Präsident für den Fall seiner Niederlage einen erneuten Gewaltausbruch nicht ausgeschlossen. Auf eine entsprechende Frage dazu hatte er ausweichend mit den Worten geantwortet: „Wenn wir nicht gewinnen – wissen Sie, es kommt darauf an.“

Bidens Wahlkampfsprecher James Singer erklärte daraufhin, Trump wolle „jene bestrafen, die sich gegen ihn stellen, und in seinem Namen verübte Gewalt billigen“. Der Ex-Präsident sei eine „Gefahr für die Verfassung und eine Bedrohung für unsere Demokratie“. (afp/fmü)

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