Kiental schon wieder gesperrt
Nach dem vielen Regen der vergangenen Tage und Hochwasser im Kienbach bei Andechs kam es am Wanderweg durchs Kiental wieder zu Hangrutschen an mehreren Stellen. Der beliebte Rad-Wanderweg ist deshalb vorerst gesperrt.
Andechs/Herrsching - Das Kienbach-Hochwasser der vergangenen Tage hat erneut zu Hangrutschen am Wanderweg durch das Kiental geführt. Bürgermeister Georg Scheitz teilte in der Gemeinderatssitzung in Andechs am Dienstag mit, dass die Zuwege bis auf Weiteres wieder gesperrt sind. Erst im Juni hatte der stark frequentierte Wanderweg von Herrsching zum Kloster Andechs und zurück gesperrt werden müssen.

Auch Herrschings Bürgermeister Christian Schiller und Feuerwehrkommandant Daniel Pleyer verschafften sich gestern einen Eindruck von den Schäden am Weg. „Da ist ganz schön viel abgerutscht. Auch Bäume sind umgestürzt“, sagt Schiller. „Das ist alles komplett instabil und weich. Krasser als im Frühsommer“, so Pleyer. Umso mehr wunderten sie sich, dass der mit Flatterbändern bereits gesperrte Weg weiter genutzt wurde, und zwar nicht nur durch Fahrradfahrer, sondern auch von einer beaufsichtigten Schulklasse, die an ihnen vorbeilief. Andechs‘ Bauhofleiter Josef Frey kam auch ein Fahrradfahrer entgegen, als er am Flatterband in Andechs Schilder aufstellte, die ein Durchfahrts- und auch Durchgangsverbot darstellen.
Weil in dem Wanderweg auch der Abwasserkanal der Ammerseer Wasser- und Abwasserbetriebe (AWA) verläuft, hatte der damalige Betriebsleiter des zuständigen Forstbetriebs München, Wilhelm Seerieder, im Juni den Verdacht geäußert, dass der Kanal den Abbruch verursacht haben könnte. Vor zwei Jahren habe es einen ähnlichen Vorfall schon einmal gegeben, sagte er. Die Bruchstelle sei damals die AWA-Rohrleitung gewesen. „Das ist dann eine komplexere Sache, die einer umfangreicheren Lösung bedarf“, hatte er gemeint. „Sonst haben wir das Problem im nächsten Jahr wieder.“ Tatsächlich sollte das Problem nun viel früher wieder auftreten: Aktuell ist es nämlich an derselben Stelle wieder zu einem Abrutsch gekommen, sagt AWA-Vorstand Maximilian Bleimaier. Erst im Juni war dort eine Stützmauer errichtet worden. Die Leitung selbst war erst 2019 komplett saniert worden. „Wir beobachten die Stelle“, versichert Bleimaier.
Da dies aber nicht die einzige Abruchstelle ist, sondern es noch weitere Stellen im Bereich Andechs gibt, bleibt der Kiental-Wanderweg erneut vorerst gesperrt – für Fußgänger und Fahrradfahrer.