Neue Umfrage: Mehrheit sieht Verschlechterung nach Merkel – Dämpfer für die Ampel-Koalition
Seit ihrem Amtsantritt steht die Ampel-Koalition unter genauer Beobachtung. Die Erwartungen waren hoch, doch die Realität zeigt zunehmende Unzufriedenheit.
Berlin – Im Dezember 2021 löste Olaf Scholz (SPD) die ehemalige Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ab. Seither hat sich vieles verändert – laut einer Mehrheit der Deutschen nicht zum Besseren. Seit dem Ende von Angela Merkels Kanzlerschaft haben sich die Verhältnisse in Deutschland nach Ansicht vieler Wahlberechtigter verschlechtert.
Am Mittwoch (17. Juli) feiert Angela Merkel ihren 70. Geburtstag. 16 Jahre lang war die CDU-Politikerin als erste Frau im Kanzleramt. Merkel trat ihr Amt als Bundeskanzlerin im Jahr 2005 an und führte die CDU durch mehrere Bundestagswahlen zum Erfolg.
Umfrage: Mehrheit sieht negative Entwicklung seit Merkels Rückzug
Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov sind 61 Prozent von insgesamt 2.030 Befragten der Meinung, dass sich die Umstände in Deutschland seit Merkels Rückzug aus der Politik ins Negative entwickelt haben. Ein Viertel meint, dass diese in etwa gleichgeblieben sind.
Eine Mehrheit derjenigen, die eine Verschlechterung sehen, begründet dies zumindest in Teilen mit der Arbeit der Ampel-Koalition. 28 Prozent nennen demnach die „schlechte Regierung“ von Bundeskanzler Scholz. 15 Prozent begründen die aus ihrer Sicht eingetretene Verschlechterung mit äußeren Faktoren. Für mehr als die Hälfte spielt beides eine Rolle.
AfD-Wähler sehen Verschlechterung seit Merkels Kanzlerschaftsende – Grüne loben Scholz
Nach Angaben von YouGov gaben 85 Prozent der befragten AfD-Wähler an, dass sich die Verhältnisse in Deutschland seit dem Ende von Merkels Kanzlerschaft verschlechtert haben. So nannten die Verschlechterung der Verhältnisse die AfD-Wähler am häufigsten. Im Gegensatz dazu nannten eine Verbesserung am häufigsten die Grünen-Wähler: 13 Prozent sind der Meinung, dass sich die Verhältnisse verbessert haben.
Unter den Befragten, die angeben, dass sich die Verhältnisse verbessert hätten, sind die Gründe dafür unterschiedlich verteilt: 26 Prozent führen dies hauptsächlich auf äußere Faktoren zurück, während 21 Prozent die bessere Regierungsführung von Olaf Scholz als Hauptgrund ansehen. 44 Prozent sehen beide Aspekte als Gründe für die Verbesserung an.
Für die Umfrage wurden nach Angaben von YouGov in der Zeit vom 28. Juni bis 3. Juli online insgesamt 2030 Personen nach vorgegebenen politischen Quoten (Alter, Geschlecht, Religion, Wahlverhalten, Bildung und politisches Interesse) befragt. Die Stichprobe bildet demnach die Wahlberechtigten ab 18 Jahren ab. (dpa/jal)