Vor Bundestagswahl: Turbulenzen für fast alle Parteien in neuer Umfrage

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Die Union dominiert die Umfragen, während die SPD nachgibt. Die Grünen gewinnen an Stärke, die FDP muss bangen. Wer wird es ins Parlament schaffen?

Berlin – Nach dem Ampel-Aus findet die Bundestagswahl sieben Monate früher statt. Im verkürzten Wahlkampf beziehen die Parteien eifrig Stellung zu zentralen Themen. Auch wenn noch nichts entschieden ist, können Umfragen im Vorfeld der Wahl einen Einblick in die Stimmung der Wähler geben. Etwa sechs Wochen vor dem Wahltermin am 23. Februar ist jetzt Bewegung in die Beliebtheitswerte der Parteien gekommen.

Trotz der Veränderungen hält eine Partei ihren Platz im Ranking konstant: die Union. Mit unverändert 31 Prozent stehen CDU und CSU, der neuen Umfrage des Meinungsforschungsinstitut Insa für die Bild-Zeitung zufolge, in der Wählergunst damit weiter ganz oben.

Vor der Bundestagswahl am 23. Februar: Union stabil an der Spitze; SPD verliert weiter an Boden

Von solch einem Ergebnis kann die SPD derzeit nur träumen. In der Sonntagsfrage kommen die Sozialdemokraten mit ihrem Kanzlerkandidaten Olaf Scholz lediglich auf 15,5 Prozent. Im Vergleich zu Dezember haben sie damit ein Prozent eingebüßt.

Die Unionsparteien um Friedrich Merz konnten ihr Ergebnis von Dezember auch in der aktuellen Wahlumfrage halten.
Die Unionsparteien um Friedrich Merz konnten ihr Ergebnis von Dezember auch in der aktuellen Wahlumfrage halten. © IMAGO/Christoph Hardt

Fast gleichauf sind die Grünen, die jetzt bei 13,5 Prozent stehen – dem besten Wert seit Ende 2023. Seit der letzten Umfrage konnte die Partei um Kanzlerkandidat Robert Habeck damit 1,5 Prozentpunkte gutmachen. Für den direkten Weg ins Kanzleramt reicht es allerdings noch lange nicht.

AfD gewinnt an Zustimmung – Bündnis BSW leicht unter Vorwerten, Einzug ins Parlament sicher

Die AfD positioniert sich der Umfrage zufolge vor Grünen und SPD auf dem zweiten Platz. Mit einem Plus von einem Prozentpunkt kommen Alice Weidel und ihre Partei derzeit auf 21,5 Prozent. Knapp ein Jahr ist es her, dass die Partei zuletzt auf einen so hohen Umfragewert kam.

Partei Umfrage-Ergebnis in Prozent
CDU/CSU 31
AfD 21,5
SPD 15,5
Grüne 13,5
BSW 6,5
FDP 4
Linke 3

Erhebungszeitraum: 03.01.25 - 06.01.25. Fallzahl: 2001 Befragte.

Für das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) um die ehemalige Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht ging es dagegen leicht bergab. Mit 6,5 Prozent liegt die Partei 0,5 Prozentpunkte unter dem letzten Umfragewert; der Weg in den Bundestag scheint derzeit aber nicht in Gefahr.

In Umfragen vor der Bundestagswahl unter der Fünfprozenthürde: FDP und Linke kämpfen ums Überleben

Allen weiteren Parteien ist das Erreichen der Fünfprozenthürde, und damit der Einzug in den Deutschen Bundestag, nicht sicher. Zwar konnte die FDP in der Insa-Umfrage um 0,5 Prozentpunkte zulegen. Mit derzeit 4 Prozent käme sie trotzdem nicht ins Parlament. Auch die Linke würde das aktuell nicht schaffen. Mit einem Prozentpunkt weniger kommt sie demnach auf 3 Prozent.

Rechnerisch könnte die Union somit sowohl mit der SPD als auch mit den Grünen eine Koalition bilden. Eine Zusammenarbeit mit der AfD lehnen CDU und CSU weiterhin ab.

Unsichere Mehrheiten vor der Wahl: Union kann Koalitionen schmieden, lehnt Zusammenarbeit mit AfD ab

Zwischen dem 3. und 6. Januar wurden 2001 Menschen für die Umfrage befragt. Die Hälfte von ihnen gab an, während der Feiertage mit Familie und Freunden über Politik gesprochen zu haben. Jeder zehnte Wähler erklärte, dies habe seine Wahlentscheidung beeinflusst.

Wahlumfragen unterliegen grundsätzlich einer gewissen Unsicherheit. Sinkende Parteibindungen und zunehmend kurzfristige Entscheidungen der Wähler erschweren den Meinungsforschern die Gewichtung der Ergebnisse. Sie spiegeln somit immer nur die Stimmung zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Vorhersagen für das Wahlergebnis. (tpn)

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