Schutz vor Elementarschäden - Starkregen und Hochwasser: Jeder Hausbesitzer sollte über eine Versicherung nachdenken

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    Aber keine Sorge: Gentechnish verändert sind die
dpa Ein Mann schaut nach dem jüngsten Hochwasser der Donau auf die geflutete Straße.

Viele Hausbesitzer unterschätzen das Risiko durch Naturgefahren. Nur rund 50 Prozent besitzen eine Wohn­ge­bäu­de­ver­si­che­rung mit Elementarschadenschutz. Wieso das ein Fehler ist, lesen Sie beim Geldratgeber Finanztip.

Schon zum dritten Mal in sechs Monaten hat Starkregen in mehreren Regionen Deutschlands für Hochwasser und Überschwemmungen gesorgt. Klimawissenschaftler wissen: Solche Wetterextreme werden uns auch in Zukunft immer öfter begleiten und immer mehr Menschen betreffen. Umso wichtiger ist es also, dass Sie ausreichend abgesichert sind und im Schadensfall wissen, was zu tun ist.

Wer dringend eine Ver­si­che­rung gegen Elementarschäden braucht

Unabhängig vom Wohnort sollte jeder Immobilienbesitzer zumindest darüber nachdenken, sich gegen Schäden durch Naturgefahren abzusichern. Eine Wohn­ge­bäu­de­ver­si­che­rung allein reicht dafür nicht aus. Sie brauchen einen extra Elementarschadenschutz. Ohne diesen Zusatzbaustein sind Sie nicht geschützt, falls Ihr Keller vollläuft oder Ihr Wohnzimmer geflutet wird.

Sie wohnen in einer Region, die von Überschwemmungen bisher verschont geblieben ist? Dann hatten Sie Glück. Im Gegensatz zu vielen Geschädigten, die vom aktuellen Unwetter betroffen sind – obwohl sie gar nicht in einer Risikozone oder direkt am Flussufer wohnen. Denn auch wenn Sie „sicher“ auf einem Berg wohnen, sind Sie zwar vor Hochwasser geschützt, vor einem Erdrutsch durch Starkregen aber nicht.

Selbst kleine Nassschäden können bereits viele Tausend Euro kosten. Wer keine Ele­men­tar­scha­den­ver­si­che­rung hat, bleibt auf den Sanierungskosten sitzen – und kann nur auf staatliche Hilfe hoffen.

Tipp: Um das eigene Risiko besser einzuschätzen, bietet der GDV einen Hochwassercheck an. Dort können Sie Ihre Wohnadresse eingeben und prüfen, wie hoch die Gefahr ist, von einer Überschwemmung durch Flüsse oder Starkregen betroffen zu sein.

Naturgefahren werden stark unterschätzt

Dass viel zu viele die Gefahr unterschätzen, durch Unwetter ihr Eigenheim zu verlieren, zeigen auch die aktuellen Zahlen: Laut Gesamtverband der Versicherer (GDV) sind nur 54 Prozent der Gebäude in Deutschland tatsächlich gegen Elementarschäden versichert. Die meisten Immobilienbesitzer haben nur eine „einfache“ Wohn­ge­bäu­de­ver­si­che­rung. Auch die Neuverträge sind in den letzten Jahren nur minimal gestiegen, obwohl Wetterextreme immer häufiger vorkommen – mit verheerenden, in vielen Fällen existenziellen Folgen (bestes Beispiel: Ahrtal).

Übrigens: Sie haben eine Ele­men­tar­scha­den­ver­si­che­rung und sind von den jüngsten Unwettern betroffen? Dann retten Sie, was zu retten ist. Aber bringen Sie sich dabei nicht selbst in Gefahr. Hier lesen Sie, wie Sie sich im Schadensfall verhalten sollten, um die Zahlungen durch Ihre Ver­si­che­rung nicht zu gefährden.

Elementarschäden trotz steigender Beiträge absichern

Der Zusatzschutz für Elementarschäden wird voraussichtlich immer teurer. Das ergab auch unsere Testabfrage: Die Preisaufschläge für Elementarabsicherungen liegen im Jahr 2024 bei 38 Prozent oder wesentlich mehr – abhängig von Adresse und Gefahrenzone. 2022 begann dieser Aufschlag noch bei 8 Prozent, also ein Anstieg um 30 Prozentpunkte. Trotzdem werden Unwetter mit Starkregen und Überschwemmungen künftig häufiger vorkommen – dagegen sollten Sie abgesichert sein und nicht an der falschen Stelle sparen.

Schon jetzt bieten viele Versicherer in Hochrisikogebieten (Gefahrenklasse 4) gar keinen Elementarschadenschutz mehr an – oder nur mit hohen Jahresprämien und Selbstbeteiligung im Schadensfall. Solange Sie sich gegen Elementarschäden versichern können, sollten Sie es auch tun. Sobald sich die Risikoeinschätzung für Ihren Standort ändert, wird es nur noch teurer.

Was kostet es, Elementarschäden abzusichern?

Welche Kosten konkret auf Sie zukommen, ist individuell und hängt u. a. von Gebäude(alter), Standort, Versicherer und der Ver­si­che­rungs­sum­me ab.

Beispiel: Für ein 20 Jahre altes Einfamilienhaus mit 200 qm Fläche und niedrigem Hochwasser-Risiko kostet eine Wohn­ge­bäu­de­ver­si­che­rung mit Elementarschadenschutz rund 550 Euro im Jahr. In gefährdeten Gebieten können Sie schon mit ca. 900 Euro rechnen.

Da die Beiträge stark variieren können, sollten Sie vor Abschluss unbedingt Preise und Leistungen genau vergleichen. Sonst zahlen Sie schnell zu viel oder bekommen nur einen unzureichenden Schutz. Wir vom Geldratgeber Finanztip empfehlen dafür das Vergleichsportal Mr-Money. Dort finden Sie gute Tarife zum günstigen Preis. Welche Mindestkriterien ein guter Schutz erfüllen sollte, lesen Sie in unserem kostenlosen-Ratgeber zur Wohn­ge­bäu­de­ver­si­che­rung.