Ewig verschollen - Schatzsucher (72) bleibt lieber im Knast als über Goldmünzen-Beute auszupacken
Der ehemalige Tiefsee-Schatzjäger Tommy Thompson saß fast zehn Jahre im Gefängnis, weil er den Verbleib von 500 verlorenen Goldmünzen nicht preisgeben wollte. Nun wurde er zwar aus der Haft entlassen, muss aber wegen eines damit in Verbindung stehenden Delikts weitere zwei Jahre hinter Gittern bleiben. Das berichtet „CBS News“.
Schatzjäger entdeckt „Schiff aus Gold“ mit 13.000 Kilo Bundesgold
Thompson wurde 1988 durch die Entdeckung der S.S. Central America, dem „Schiff aus Gold“, berühmt. Dieses war im September 1857 zusammen mit 425 Passagieren und Besatzungsmitgliedern gesunken. Außerdem an Bord: Über 13.000 Kilo Bundesgold aus der Münzanstalt von San Francisco, die eine Reserve für die Banken im Osten der USA bilden sollte.
Im Jahr 1988 orteten Thompson und sein Team das versunkene Schiff in über 2100 Meter Tiefe und entdeckten den Schatz. Trotz gerichtlicher Anordnungen und einer Klage von Investoren verweigerte Thompson die Preisgabe von nicht auffindbaren 500 Münzen, die etwa 2,5 Millionen US-Dollar (rund 2,4 Millionen Euro) wert sind.
US-Marshals spüren untergetauchten Thompson auf
Er behauptet, dass die Münzen an eine Treuhandgesellschaft in Belize übergeben wurden, ohne jedoch nähere Details zu nennen. Von einem Bundesrichter wurde Thompson laut „CBS News“ im Jahr 2012 aufgefordert, vor Gericht zu erscheinen, um den Verbleib der Münzen offenzulegen.
Er floh stattdessen nach Florida, wo er mit seiner langjährigen Lebensgefährtin in einem Hotel in der Nähe von Boca Raton lebte. U.S. Marshals spürten ihn auf und nahmen ihn Anfang 2015 fest. Im April 2015 bekannte er sich schuldig, die Anhörung versäumt zu haben, und wurde zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt, die er nun verbüßen muss.
72-Jähriger muss jeden Tag 1000 Dollar Strafe zahlen und wieder ins Gefängnis
Seitdem sitzt er im Gefängnis, weil er nicht mit den Behörden kooperieren will. Zudem muss er eine tägliche Geldstrafe von 1000 Dollar (965 Euro) zahlen. Die Gesamtstrafe beläuft sich auf 3,3 Millionen Dollar (circa 3,2 Millionen Euro).
Nun hat der Richter Algenon Marbley aus Ohio laut „CBS News“ entschieden, dass der weitere Freiheitsentzug von Thompson nicht mehr geeignet sei, um seine Kooperation zu erzwingen. Trotzdem ordnete er an, dass der 72-Jährige sofort die bereits zuvor verhängte zweijährige Haftstrafe wegen strafrechtlicher Missachtung antreten muss.
In der Karibik liegt ein uralter Milliarden-Schatz, den kein Taucher bergen kann
Auf dem Meeresboden liegen viele versunkene Goldschätze, die so wertvoll sind, dass viele Schatzjäger ein Auge auf sie geworfen haben. So wie der legendäre Milliardenschatz des spanische Schiffs „San José“, das vor der Küste Kolumbiens versunken liegt.
Das Kriegsschiff sank während des Spanischen Erbfolgekriegs nach einem Gefecht mit britischen Schiffen und wurde erst 2015 entdeckt. Um den wertvollen Fund zu schützen, hat Kolumbien das Wrack zum „archäologischen Schutzgebiet" erklärt. Trotz moderner Technik bleibt die Bergung des Schatzes problematisch, da kein Taucher tief genug hinabtauchen kann.