Modehaus Rübsamen schließt bis spätestens Ende Mai

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In wenigen Monaten gehen die Lichter aus: Für das Modehaus Rübsamen konnte kein Investor gefunden werden © hab

Schlechte Nachrichten für den Einkaufsplatz Dachauer Altstadt: Das Modehaus Rübsamen schließt seine Türen bis spätestens Ende Mai dieses Jahres. Der Rückzug des Augsburger Unternehmens hat womöglich weitere Konsequenzen: für den „Bonus“-Supermarkt.

Dachau – Im August 2023 ließ sich die Aussage des Geschäftsführers des Modehauses Rübsamen, Marcus Vorwohlt, noch beruhigend an. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Augsburg musste sich zwar im Rahmen eines sogenannten Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung neu aufstellen, doch der Standort in der Dachauer Altstadt war laut Vorwohlt „so gut wie sicher“. Das klang gut. Nur: Vorwohlt hatte damals schon den Nachsatz hinterher geschickt: „Alles ist möglich.“ Realität ist seit gestern: Rübsamen schließt bis spätestens Ende Mai sein Modehaus in der Großen Kreisstadt.

Wie Rübsamen per Pressemitteilung wissen ließ, habe das Unternehmen keinen Geldgeber gefunden. Und das hat weitreichende Konsequenzen. „Eine dauerhafte und profitable Fortführung des Modehändlers ist ohne Investor jedoch nicht möglich. Für die Textilhaus Rübsamen GmbH & Co. KG sowie die beiden weiteren Gesellschaften der Gruppe wurde daher die Stilllegung beschlossen. Das Stammhaus in Augsburg wird noch bis Ende April 2024 geöffnet sein“, heißt es in dem Statement.

Das Modehaus Rübsamen hat aktuell 100 Mitarbeiter an mehreren Standorten. Die Filialen bleiben noch bis Ende April beziehungsweise Ende Mai 2024 geöffnet, je nach Verlauf des jeweiligen Abverkaufs der Warenbestände. Die Kunden können weiter in den Geschäften einkaufen. Online bestellte Waren werden weiter ausgeliefert. Auch die Abwicklung von Retouren sowie alle sonstigen Serviceleistungen sind sichergestellt.

In der Filiale in Dachau sind 22 Mitarbeiter beschäftigt. Marcus Vorwohlt sagt: „Ich bedauere die Entwicklung natürlich sehr. Prio hat derzeit die Organisation für den bevorstehenden Räumungsverkauf. Es gilt, den Betrieb bis zur Schließung fortzuführen, die Mitarbeiter zu beschäftigen und sie vor allem umfassend zu unterstützen bei der Vermittlung in neue Arbeitsplätze. Hierzu gibt es bereits die ersten Angebote. Ferner versuchen wir natürlich auch, Strategien für Nachfolgekonzepte an unseren Standorten zu ermöglichen. Auch wenn dies im derzeitigen Umfeld sicherlich kein einfaches Unterfangen ist.“

Franz Scherm, der über die Firma Schermhof Verwaltungs GbR Vermieter von Rübsamen ist, bedauert die Schließung des Modehauses in Dachau, das die „ertragreichste Filiale“ von Rübsamen gewesen sei, wie er sagt. Wie es nach dem Auszug weitergeht, kann er zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Scherm: „Wir haben keinen Schubladenplan.“

Die Schließung von Rübsamen könnte auch für den „Bonus“-Supermarkt, der unter den beiden Rübsamen-Etagen in der Pfarrstraße 1 untergebracht ist, Konsequenzen haben. Wie berichtet hatte der Lebensmittler in vergangenen Jahr mangels Nachfrage, gestiegener Personal- und explodierter Energiekosten Probleme. Und die Dachauer Nachrichten hatten Karsten Fischer, Geschäftsführer der Bonus – Berufliche Orientierung, Nachbarschaftsmärkte und Service – gGmbH, im September mit den Worten zitiert: „Wenn Rübsamen aufhört, das würde uns das Genick brechen.“

Laut Vermieter Scherm hat sich der Bonus-Markt zuletzt erholt und ein gutes Weihnachtsgeschäft gemacht. Es ist aber so, dass eine gegenseitige Frequenz von Bonus und Rübsamen vorhanden ist. Und das könnte bei den Bonus-Verantwortlichen zu gewissen Überlegungen führen.

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