Zu viel Neuching in der App: Ottenhofen wünscht lokalen Filter

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Zu viele digitale Infos aus der Gemeinde Neuching und zu wenig aus Ottenhofen gibt via App.  © Daniela Oldach

Gemeinde kritisiert Bevorzugung des Nachbarorts bei neuem Angebot „meinOrt“ der Verwaltungsgemeinschaft Oberneuching.

Mit einmal Tippen zu allen Informationen rund um die Verwaltungsgemeinschaft Oberneuching: Nach Neuching wurde nun auch im Ottenhofener Gemeinderat die App „meinOrt“ vorgestellt. Mittlerweile habe man bereits rund 130 Downloads registriert, so Bürgermeisterin Nicole Schley (SPD).

In der Anlaufphase sei bereits mehrmals die Kritik gekommen, dass man nicht zwischen Neuching und Ottenhofen unterscheiden könne. Das liege daran, dass die VG für das erste Probejahr nur eine Lizenz erworben habe. Stefan Gentschew (SPD) begrüßte prinzipiell die App, schon allein als „Alternative zu Facebook“. Trotzdem bat er, dass man nochmals wegen einer zweiten Lizenz nachhake: „Mich interessiert Neuching nicht, was ich da sehe, ist aber immer Neuching“, so seine Erklärung. Das liege allein schon an der alphabetischen Reihenfolge, N komme eben vor O.

Aufteilung sorgt für Mehrarbeit im Sekretariat

Schley antwortete, dass der Preis von rund 500 Euro für die weitere Lizenz theoretisch bezahlbar wäre. Zwar sei der Gedanke der App, die beiden Gemeinden mehr zusammenzubringen, trotzdem käme natürlich bei den Ottenhofenern schnell Frustration auf, wenn vier Benachrichtigungen in Folge nur die Nachbargemeinde betreffen, so Schley.

Das Problem beim Aufteilen wäre jedoch ein „Drama“ für das Sekretariat. Bei zwei Apps müsste man dort dann alle Arbeiten doppelt erledigen – und das zum Tagesgeschäft von der Gestaltung des Amtsblatts bis zur Homepage obendrauf. Gentschew störte sich ebenso an der Entfernungsangabe zu den Veranstaltungsorten. So würde die App automatisch den Weg von Neuching aus berechnen, sodass bei Ottenhofenern für Veranstaltungen im Ort immer gleich vier Kilometer Entfernung angegeben werden.

Amtsblatt bleibt erhalten

Sebastian Weber (CSU) riet, erst einmal ein halbes Jahr abzuwarten, bis sich die Einheimischen mit der App vertraut gemacht haben. Gentschews Erfahrung nach müsse man aber gleich am Anfang eine nutzerfreundliche App anbieten, da Leute selten zu einer App zurückkehren, mit der sie unzufrieden waren.

Ob es als Infomöglichkeit mit Homepage und Amtsblatt überhaupt alle drei Optionen brauche, hakte Dieter Effkemann (FWO) nach. „Ich denke, ja, im Moment noch. Für die Älteren brauchen wir auf jeden Fall noch das Amtsblatt, für die Mittelalten die Homepage und die Jugendlichen eher die App“, so Schleys Eindruck. Ob die App langfristig das Amtsblatt ersetze, hakte der zweite Bürgermeister nochmals nach. Schley stellte klar, dass dies vorerst gar nicht möglich sei, da man aus gesetzlichen Gründen der Bevölkerung verschiedene Informationen auf diesem Weg mitteilen müsse. „Zumindest im Moment noch reicht es nicht, wenn man es online hat.“

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