Bildungsexpertin Viola Patricia Herrmann - Übergang in die Oberschule: Diese 6 Punkte müssen Eltern kennen

 

Schulbeginn

Genau wie in der ersten Klasse muss sich auch dieser Klassenverband neu finden. Daher räumen viele Schulen ihren Klassenlehrern Freiräume ein, um in der ersten Zeit den Fokus mehr auf soziale, als auf fachliche Schwerpunkte zu setzen. Hier kann es zum Beispiel verkürzte Unterrichtstage geben oder auch gemeinsame Unterrichtsgänge außerhalb des Schulgeländes. Ziel ist es, zunächst unter den Kindern eine Gemeinschaft entstehen zu lassen, um anschließend freier und besser lernen zu können.

Wie genau die ersten Schulwochen ablaufen werden, erfahren Sie durch den Überblick des Klassenlehrers am Elternabend.

Schulorganisation

Wann beginnt der Unterricht, welche Pausen gibt es und wie viele Stunden pro Tag hat mein Kind? Wichtige Antworten bringen die Informationen zur Schulorganisation, die sehr individuell und von Schule zu Schule verschieden sind. Zudem gibt es schulintern zumeist spezielle pädagogische Konzepte, die ebenfalls im Rahmen der Organisation beim Elternabend vorgestellt werden.

Auch das Einnehmen des Mittagessens, Abläufe im Schulalltag und die Hausregeln werden hier thematisiert. Eventuell wird an dieser Stelle bereits ein Ausblick auf eine geplante Klassenfahrt gegeben sowie der Login in den internen Bereich der Schul-Homepage sowie des Bildungsservers mitgeteilt.

Bewertung

Die Bewertungskriterien auf der Oberschule sind andere, als Ihr Kind bisher gewöhnt war. Der erste Elternabend ist auch dafür da, diese Kriterien vorzustellen und offen zu legen. Zudem wird die Gewichtung der mündlichen und schriftlichen Anteile an einer Zensur benannt. Dadurch wird gewährleistet, dass Eltern und Schüler im Vorfeld über die Anforderungen der Schule informiert wurden.

Abhängig von der Anwesenheit der Fachlehrer ist es auch möglich, dass diese ihre Kriterien erst später im Unterricht mit den Kindern direkt besprechen. Eine Rückfrage als Elternteil ist natürlich immer möglich. Viele offene Fragen klärt hier auch der Rahmenlehrplan, der für Lehrer in einem gewissen Umfang verbindlich ist.

Hausaufgaben

Je höher die Klassenstufe, desto umfangreicher dürfen die Hausaufgaben sein. Der Elternabend gibt hier einen Einblick in die Prinzipien der Schule, die sich zumeist in den Fachgremien auf gewisse Vorgaben zur Erstellung der Hausaufgaben geeinigt hat. Dennoch bleiben Hausaufgaben letztlich der pädagogischen Einschätzung des jeweiligen Lehrers überlassen.

Wichtig auch für die Oberschule: Ein gut eingeteiltes und vor allem gut geführtes Hausaufgabenheft! Die Termine häufen sich in der Oberschule zusehends. Je vollständiger in das Hausaufgabenheft eingetragen wird, umso leichter hat es Ihr Kind.

Arbeitsgemeinschaften

Die meisten Schulen haben Arbeitsgemeinschaften für ihre Schüler eingerichtet. Diese AGs sollen ein Angebot für die Schüler und Schülerinnen sein, um neue Eindrücke außerhalb rein fachlicher Themen sammeln zu können. Egal ob Sport, Computer oder Debattierclub: Arbeitsgemeinschaften sind eine Bereicherung für das Schulleben. Gerade die soziale Komponente, also das Kennenlernen von Mitschülern außerhalb der eigenen Klasse, ist wichtig für die Heranwachsenden.

Von daher ist es auch für Oberschüler sinnvoll, mindestens eine AG auszuwählen. Zu viele sollten es allerdings auch nicht sein, sonst kann es mit dem Lernen am Nachmittag phasenweise schwierig werden. Und auch der Faktor Freizeit sollte ausreichend bei der Wochenplanung berücksichtigt werden.

Sonstiges

Ebenso wie in der Grundschule werden am ersten Elternabend der Oberschule die Termine für das kommende Schuljahr bekannt gegeben.

Es wird über die Einrichtung einer Klassenkasse entschieden, über die Höhe des zu entrichtenden Betrags und über einen freiwilligen Verwalter.