Traumergebnis für Michael Kießling
Die CSU im Bundestagswahlkreis Starnberg-Landsberg am Lech-Germering geht bei der Bundestagswahl 2025 zum dritten Mal mit Michael Kießling als Direktkandidat ins Rennen. Der 51-Jährige wurde am Wochenende in Gilching offiziell nominiert.

Der CSU-Bundestagsabgeordnete Michael Kießling strebt mit einem Traumergebnis im Rücken eine dritte Wahlperiode an. In der Aufstellungsversammlung der CSU im Bundestagswahlkreis Starnberg-Landsberg am Lech-Germering erhielt der 51-Jährige am Freitagabend 134 von 135 abgegebenen Delegiertenstimmen. Damit tritt Kießling bei der Bundestagswahl im Herbst 2025 zum dritten Mal nach 2017 und 2021 als Direktkandidat der CSU an – oder vielleicht sogar früher? „Wenn die Ampel morgen nicht mehr will: Wir wären bereit“, sagte Kießling im Gasthof Widmann Oberer Wirt in Gilching. Dort herrschte bei gewittrig-schwüler Witterung drangvolle Enge – was für ein Unterschied zur Aufstellungsversammlung im April 2021, die coronabedingt mit reichlich Abstand zueinander in der Arena in Kaltenberg stattgefunden hatte.
„Ich bin froh, dass ich unseren schönen Wahlkreis in Berlin vertreten kann, und es macht mir eine Riesenfreude, Abgeordneter für euch zu sein“, sagte Kießling und machte vor den Delegierten zunächst Werbung in eigener Sache. Er glaube, dass er den Wahlkreis sehr gut repräsentiere, mit vielen Menschen Gespräche führe und Probleme lösen könne.
Der Bund stehe vor „Riesenherausforderungen“, sagte Kießling und ließ kein gutes Haar an der Ampelregierung. Diese betreibe eine verfehlte Wirtschaftspolitik, setze mit dem Bürgergeld die falschen Signale, bringe den Wohnungsbau nicht voran und habe keine Lösungen beim Thema Migration. Und die von ihm selbst ausgerufene Zeitenwende setze Bundeskanzler Olaf Scholz bei der militärischen Sicherheit nicht um. Alles in allem habe die Ampel viel Vertrauen zerstört.
Dass Kießling der richtige Mann als Wahlkreisabgeordneter ist, steht für ein CSU-Urgestein außer Frage. Der frühere bayerische Wissenschaftsminister Dr. Thomas Goppel lobte ihn über den grünen Klee. Kießling repräsentiere den Wahlkreis hervorragend und er sei in der Parlamentsarbeit „so fleißig wie die wenigsten“, sagte Goppel – und fügte mit Blick auf CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt an: „Von ihm war ich schon verwöhnt, jetzt bin ich noch verwöhnter.“
Dobrindt war am Freitag als Redner nach Gilching gekommen und lobte Kießling ebenfalls. Am Gymnasium in Weilheim seien sie einst gemeinsam zur Schule gegangen, sagte Dobrindt. Heute zeichne Kießling das aus, „was einen herausragenden Politiker ausmacht: dass er jeden Tag die Bereitschaft hat, sich um die Menschen in seinem Wahlkreis zu kümmern.“
Auch Dobrindt ließ an der Politik der Ampelregierung erwartungsgemäß kein gutes Haar. Die Wahlrechtsreform sei „demokratiefeindlich“, sagte er. Die Wirtschaftspolitik führe zu Angst vor dem Abstieg und das Bürgergeld sei der falsche Ansatz. „Ich halte es für bedrohlich, wenn zwei Drittel der Menschen in Umfragen sagen, Leistung lohnt sich nicht mehr“, betonte er. Die Folgen seien dramatisch: Wenn die Menschen immer weniger arbeiteten, würden die Chancen für die nachfolgenden Generationen sinken. Gerechtigkeitsdefizite brächten auch der angedachte Steuerrabatt für ausländische Fachkräfte („sorgt für Unfrieden in jedem Betrieb‘“) und die Besteuerung von Immobilien im Erbfall ( „eine der größten Ungerechtigkeiten in unserem Steuersystem“) mit sich.
Mit Blick in die Zukunft sprach Dobrindt vom Vertrauen, das die Menschen der Union entgegenbrächten. „Aber man darf sich nicht jeder Koalition verschließen.“ Mögliche Partner nannte er zwar nicht, aber: Mit der AfD wolle die CSU weiterhin nichts zu tun haben. „Und wir werden auch nicht die grünen Ideologien unter einer unionsgeführten Bundesregierung fortsetzen.“