„Ich vermute, wir sind Freunde“ - Kurz nach Haftentlassung freundet sich Mutter mit dem Mörder ihres Sohnes an

Jacob D., ein 19-jähriger aus Nottingham, hat im Sommer 2011 einen Mann mit einem einzigen Schlag ins Gesicht getötet, berichtet „Daily Mail“. Der Tote, James H., war ein 28-jähriger Sanitäter in Ausbildung, der an den Folgen des Aufpralls seines Kopfes auf den Gehweg starb. Der junge Mann wurde nach der Tat zu 30 Monaten Haft verurteilt.

Eltern unterstützen Mörder ihres Sohnes bei Rehabilitation

Eine außergewöhnliche Folge des tragischen Todes, ist jedoch die Beziehung, die sich im Laufe der Zeit zwischen dem Täter, Jacob D., und der Mutter seines Opfers,entwickelt hat. Wie die „Daily Mail“ berichtet, haben die Eltern des Opfers nach Jacob D.'s Verurteilung an einem „Restorative Justice“-Programm teilgenommen, das Opfern die Möglichkeit bietet, mit ihren Tätern zu kommunizieren.

Anfangs war der Austausch zwischen Jacob D. und den Eltern  von James H. schriftlich, entwickelte sich jedoch im Laufe der Zeit zu persönlichen Treffen, in dem sie D. von ihrem Sohn erzählten und ihre Trauer teilten.

Die Eltern des getöteten James, zeigten eine unerwartete Großzügigkeit mit dem Mörder ihres Sohnes und ermutigten ihn, sein Leben in den Griff zu bekommen. „Es hat mich gewundert, dass sie wollten, dass ich etwas aus mir mache. Das hat mir viel Kraft gegeben“, sagte Jacob D. der „Daily Mail“.

„Ich vermute, wir sind Freunde“

Vor allem die Mutter des Opfers hat im Laufe der Jahre eine besondere Beziehung zu Jacob D. aufgebaut. Trotz der Tatsache, dass er ihren Sohn getötet hat, unterstützte sie D. dabei, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Die Mutter des Opfers erzählte gegenüber der „Daily Mail“, dass sie mittlerweile vermutlich sogar Freunde seien.

Jacob D. ist heute 32 Jahre alt und hat sein Leben radikal verändert. Der Ex-Häftling hat nach seiner Zeit im Gefängnis einen Abschluss in Kriminologie nachgeholt und zwei Kinder mit seiner Frau bekommen. Außerdem habe er seitdem als Gemeindebotschafter und Aktivist viele öffentliche Auftritte an Elituniversitäten und im Fernsehen absolviert. Mittlerweile kann er unter anderem einen TEDx-Vortrag, einen BBC-Podcast und ein Theaterstück vorweisen.

Lebensgeschichte wird als Theaterstück aufgeführt

Die außergewöhnliche Geschichte von Verbrechen, Reue und Vergebung wurde nun in einem Bühnenstück umgesetzt. Der Autor, der in Nottingham geborene Schriftsteller James Graham, inszenierte die Lebensgeschichte von Jacob D., einschließlich seiner Zeit im Gefängnis und der nachfolgenden Teilnahme am „Restorative Justice“-Programm. Das Stück „Punch“, das im renommierten Nottingham Playhouse gezeigt wird, hat laut „Daily Mail“ bereits begeisterte Kritiken erhalten.