Beengtes Feuerwehr-Haus: Penzberger Aktive machen ungewöhnlich ihrem Unmut Luft

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Mahnung in Einsatzkleidung: Die Aktiven der Feuerwehr um Sprecher Ulrich Kattler (links) erhoben sich in der Stadthalle beim Thema „Feuerwehrhaus“ von ihren Sitzen. © Andreas Baar

Penzberg - Die Penzberger Feuerwehr hat bei der Bürgerversammlung eine Entscheidung über ihr beengtes Gerätehaus angemahnt. Doch die Aktiven müssen auf ein Gutachten warten.

Bei der Bürgerversammlung am Dienstag (21. November) in der Penzberger Stadthalle hatten sich Gäste in für diesen Anlass ungewöhnlichem Outfit unter die rund 140 Besucher gemischt. Um die 25 Aktive der städtischen Feuerwehr waren in Einsatzkleidung erschienen.

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„Wir werden vertröstet“: Ulrich Kattler sprach sich im Namen der Feuerwehr-Mannschaft seinen Frust über die ungeklärte Gerätehaus-Zukunft von der Seele. © Andreas Baar

Druck aufbauen

Die ehrenamtlichen Helfer wollten ein Signal setzen und öffentlichen Druck aufbauen, wie vorher zu vernehmen war: Ihnen brennt die Zukunft ihres Feuerwehrhauses unter den Nägeln. Das machte Ulrich Kattler, Revisor in der Vorstandschaft und in der Jugendarbeit aktiv, bei der abschließenden Aussprache im Saal deutlich.

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Lösung nötig: Das Feuerwehrhaus samt der Gerätehalle platzt aus allen Nähten. © Andreas Baar

Das Feuerwehrhaus entspricht bekanntlich nicht mehr den gesetzlichen Vorgaben was Platz und Sicherheit entspricht. Das Thema wird seit geraumer Zeit in der Stadtpolitik angesprochen, doch Konkretes hat sich bislang nicht getan. Die Idee eines Blaulichtzentrums in der Layritzhalle war angesichts der Kosten im Papierkorb gelandet, mittlerweile sind dort die Stadtwerke mit ihrer neuen Energiezentrale eingezogen.

„Wir werden vertröstet. Es passiert einfach nichts.“

Entsprechend groß ist der Frust bei der Wehr. „Wir als Ehrenamtliche fragen uns, wann wir endlich neue Räume kriegen“, machte Kattler namens der Aktiven seinem Unmut Luft. Und legte nach: „Wir werden vertröstet. Es passiert einfach nichts.“ Man habe das Gefühl, dass man nicht ernst genommen werde, so Kattler. „Wir müssen täglich darin arbeiten.“ Die Wehr sei „immer für die Stadt da“, bekräftigte er unter Applaus – und forderte eine „Wertschätzung“ der Freiwilligen ein.

Erst Gutachten nötig

Vom Bürgermeister gab es allerdings keine klare Aussage. Stefan Korpan (CSU) verwies lediglich auf das entsprechend Gutachten, dass nach einiger Verzögerung heuer im Sommer vom Stadtrat an das Büro Forplan aus Bonn vergeben worden war. „Wir warten das Gutachten ab“, erklärte Korpan das weitere Vorgehen.

Erste Ergebnisse sollen im März vorliegen. Für Korpan ist es realistisch, dass das komplette Werk im September vorliegt. Dann müsste sich der Stadtrat damit befassen und eine Entscheidung treffen. „Wir müssen dann tätig werden“, versprach er lediglich.

Das Gutachten befasst sich grundsätzlich mit der „Leistungsfähigkeit“ der städtischen Feuerwehr, erklärte der zuständige Ordnungsamtsleiter Joachim Bodendieck. Herauskommen soll ein „Soll-Konzept“, dazu gehöre auch der Standort für die Helfer.

Auch eine Frage der Kosten

Letztendlich geht es um die Frage: Neubau oder Sanierung? Rathauschef Korpan machte klar, dass es in angespannten Haushalts-Zeiten eine Frage des Geldes ist. Für einen Neubau standen mal stolze 25 Millionen Euro im Raum.

Die Aktiven in der Stadthalle jedenfalls hörten aufmerksam zu. Zufrieden sahen sie nicht aus. Sprecher Kattler hatte zuvor die Befürchtung geäußert: „Wir werden wieder nach hinten geschoben.“

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