Kommt die eisig kalte Februar-Wende? SSW-Effekt könnte Prognosen der Wetter-Modelle auf den Kopf stellen

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Langzeitprognosen sagen einen milden Februar voraus – doch Meteorologen prognostizieren: Der Winter hat noch ein Ass im Ärmel. Drohen Kälte und Schneemassen?

München – Die Wetter-Prognosen für Februar 2025 ließen bisher wenig Raum für Hoffnung auf winterliche Verhältnisse. Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net erklärt: „Die Langfristmodelle, wie sie etwa von NOAA und ECMWF erstellt werden, deuteten bisher auf einen überdurchschnittlich milden Februar hin. Allerdings ist gerade in diesem Jahr eine klare Unsicherheit in den Modellen zu erkennen.“

Meteorologen warnen: Der Februar bleibt unberechenbar

Tatsächlich hat das CFS-Modell seine ursprünglich recht milden Vorhersagen bereits leicht korrigiert. Könnte dies ein erstes Indiz dafür sein, dass die Kältewelle noch kommt? Jung mahnt zur Vorsicht: „Ein Wintereinbruch im Februar ist keineswegs ausgeschlossen. Historisch gesehen waren einige der kältesten Wintermonate der vergangenen Jahrzehnte genau in diesem Zeitraum.“ Der Experte nennt Beispiele wie 1956 und 1986, als eisige Temperaturen und massiver Schneefall viele Regionen Europas fest im Griff hatten. Aktuell hat aber das Hoch Beate Europa fest im Griff.

Eiszapfen an einem Hausdach und dazu Schneefall.
Bisher rechnen alle Langfristwettermodelle mit einem sehr milden Februar. Doch die Vergangenheit zeigt: Der Februar könnte überraschenderweise auch anders kommen. © picture alliance / dpa | Marc Müller

Wetter-Prognose für Februar: Wenn der Winter oft erst richtig zuschlägt

Der Februar ist in der Wetterhistorie immer wieder der Monat, in dem der Winter seine volle Kraft entfaltet. Fälle wie der Februar 1929, der als einer der kältesten Wintermonate des 20. Jahrhunderts gilt, zeigen, dass auch ein bisher milder Winter plötzlich kippen kann. Damals fielen die Temperaturen in vielen Teilen Deutschlands auf unter -20 Grad Celsius, und die Landschaft wurde von einer dicken Schneedecke überzogen.

Diese extremen Kältewellen entstehen oft, wenn sich ein stabiles Hochdruckgebiet über Osteuropa etabliert und sibirische Kaltluft ungehindert nach Mitteleuropa strömen kann. Zusätzlich könnten Wetterphänomene wie der plötzliche Stratosphärenerwärmungseffekt (SSW) die Lage drastisch ändern. Dieses Phänomen kann den Polarwirbel destabilisieren und die Kälte direkt zu uns lenken. Die Voraussetzungen für solche Entwicklungen sind aktuell zwar eher moderat, aber keinesfalls ausgeschlossen.

Hoffnung auf Schnee – oder bleibt es mild?

Noch ist nichts entschieden: Während die Langzeitprognosen milde Temperaturen favorisieren, erinnern Experten daran, dass die Modelle oft nicht die feinen Details von Kaltlufteinbrüchen erfassen können. Ein Beispiel dafür ist der Februar 2012, der nach einem milden Januar überraschend eisig wurde. Eine Umstellung der Großwetterlage könnte auch 2025 eine winterliche Überraschung bringen. Die große Frage bleibt, ob der Polarwirbel stabil bleibt oder ob er auseinandergerissen wird und eisige Luftmassen bis nach Deutschland gelangen. Bis dahin bleibt der Februar eine Wettersensation in spe: Schlagen die Modelle doch noch um, könnte eine eiskalte Überraschung mit Frost und Schnee Millionen von Winterfans beglücken.

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Wer auf den Winter hofft, kann sich also noch ein kleines Fünkchen Optimismus bewahren – auch wenn die Wetterdienste aktuell milde Temperaturen favorisieren. Die Natur hat uns schließlich schon oft genug bewiesen, dass sie unberechenbar ist.

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