Streik bei Boeing: Über 3.000 Arbeiter fordern Anerkennung für ihre Arbeit an Amerikas Verteidigung

Dem Flugzeugbauer Boeing macht nach neun Monaten wieder ein Streik zu schaffen. Am Montag legten rund 3.200 Beschäftigte der Rüstungssparte die Arbeit nieder. Sie bauen unter anderem Kampfflugzeuge wie die F-15 sowie Raketensysteme in den Bundesstaaten Missouri und Illinois. Die Arbeiter in der Gewerkschaft IAM lehnten am Sonntag ein Angebot von Boeing für einen Vierjahresvertrag ab.

„Wir sind auf einen Streik vorbereitet und haben unseren Notfallplan vollständig umgesetzt, um sicherzustellen, dass unsere nicht streikenden Mitarbeiter unsere Kunden weiterhin unterstützen können“, sagte Dan Gillian, Vizepräsident von Boeing, am Sonntag in einer Erklärung, wie die "Washington Post" berichtet. 

Arbeiter fordern mehr Anerkennung

Am aktuellen Streik sind Mitglieder der "International Association of Machinists and Aerospace Workers", Distrikt 837, beteiligt, die Kampfjets wie die F-15 und die F/A-18 montieren und auch Raketen bauen.

„Die Mitglieder des IAM-Distrikts 837 bauen die Flugzeuge und Verteidigungssysteme, die unser Land schützen“, sagte Sam Cicinelli, ein hochrangiger Gewerkschaftsfunktionär, am Sonntag in einer Erklärung. „Sie verdienen wenigstens einen Vertrag, der ihre Familien absichert und ihre unübertroffene Expertise anerkennt.“

Boeing nach Pannenserie in einer Krise

Im vergangenen Herbst hatte ein Streik Zehntausender Arbeiter die Produktion von Boeings Bestseller-Modell 737 sowie des Langstreckenjets 777 für rund zwei Monate lahmgelegt. Die Beschäftigten nahmen Anfang November das Angebot des Flugzeugbauers mit einem Einkommensplus von 38 Prozent über eine Laufzeit von vier Jahren an.

Boeing steckt nach einer Pannenserie seit Jahren in der Krise. Die Rüstungssparte kämpft mit Verzögerungen und milliardenschweren Kostenüberschreitungen bei mehreren Projekten. Dazu gehört auch die Umrüstung von zwei Maschinen des Typs Boeing 747 zu neuen Präsidentenflugzeugen.