Neue Kroatien-Regelung tritt 2025 in Kraft – und wird auch Urlauber betreffen
In Kroatien hat die Regierung eine neue Maßnahme für den Umweltschutz eingeführt. Die Umsetzung wirft allerdings noch Fragen auf und sorgt für Kritik.
Zagreb – In Kroatien sorgt eine neue Regelung für Diskussion: Ab Januar 2025 wird dort für leichte Plastiktüten eine Gebühr erhoben. Der genaue Preis ist derzeit noch unklar, da er gesetzlich nicht festgelegt ist. Die Preisfestsetzung liegt bei den Einzelhändlern. Darüber berichtet unter anderem das Portal kroatien-nachrichten.de. Wie diese neue Maßnahme konkret von Geschäften umgesetzt werden wird, ist noch unklar.
Neue Regelung betrifft Supermärkte in Kroatien – Maßnahme, um Plastikverbrauch zu reduzieren
Die betroffenen Tüten haben eine Dicke von 15 bis 50 Mikrometern. Sie werden in der Regel in Supermärkten als Primärverpackungen für lose Lebensmittel wie Gemüse und Obst oder aus hygienischen Gründen zur Verfügung gestellt. Schon seit 2022 sind die Tüten in Geschäften, in denen keine Lebensmittel verkauft werden, z. B. in Bekleidungsgeschäften verboten.

Durch die Maßnahme soll der Plastikverbrauch in Kroatien reduziert und die Umwelt geschützt werden. Um Plastikabfälle zu vermeiden, empfiehlt die Regierung allgemein Mehrweg-Taschen und -Beutel zu verwenden. Dies sei nicht nur umweltfreundlicher, sondern könnte sich auch als kostengünstiger erweisen. Die leichten Tüten müssen ab sofort zusätzlich mit dem Hinweis „Tüten sparsam verwenden“ gekennzeichnet sein. Auch der Preis der Plastiktüte muss im Supermarkt deutlich angegeben werden.
Kritik an Kroatiens Umweltmaßnahme: Neue Regelung wird 2025 auch Reisende überraschen
Doch in Kroatien gibt es auch Stimmen, die an der Maßnahme zweifeln. Der deutsch-kroatische Unternehmer Kristian Andric schreibt auf seinem Blog beispielsweise: „Wir sind der Meinung, dass unsere lieben Mitbürger durch einen zunehmenden Strom an Gästen positiv anderweitig beschäftigt werden.“ Er zweifle an der Sinnhaftigkeit der Regelung und an dessen Umsetzung.
Die Maßnahme entsteht auch im Zuge der generellen Bemühung der kroatischen Regierung, „nachhaltigen Tourismus“ zu fördern. Der Fremdenverkehr dürfe der Bevölkerung „nicht mehr Lasten als Nutzen“ bescheren, sagte Tourismusminister Tonci Glavina im Sommer. „Wir müssen darum jetzt handeln, damit uns in drei bis fünf Jahren nicht dieselben Probleme wie Mallorca plagen.“
Massentourismus ist weltweit an vielen beliebten Urlaubsorten ein Problem. Das Reiseportal Fodor gibt jedes Jahr sogar eine No-Liste mit Orten heraus, die besonders darunter leiden. Auf der Ferieninsel Mallorca protestieren immer wieder Einheimische gegen den Massentourismus. (jus)