Er macht das klar: Jan Delay begeistert auf dem Tollwood
Klasse Partymucke, nassgeschwitzte und glückliche Menschen: das war am Donnerstag in der ausverkauften Musikarena auf dem Tollwood in München zu erleben. Zu sehen und zu hören war „25 Jahre Jan Delay!“
München – „Korbinian, deine Mutter sucht dich. Du sollst bitte zum Treffpunkt kommen.“ Diese Durchsage kurz vor Beginn des Konzerts von Jan Delay am Donnerstagabend (4. Juli) sorgt in der ausverkauften Musikarena des Tollwood für einige Lacher – gehört sie etwa zur Show? Nein, die startet einige Minuten später – und wie! „München, was geht ab?“ testet Jan Delay gleich mal die Stimmungslage. Die ist bestens und erreicht binnen kurzer Zeit das höchste Level auf dem Partybarometer.
„25 Jahre Jan Delay!“, lautet die Tour und der 47-jährige Vielseitigkeitsmusiker liefert auf dem Tollwood zwei Stunden Hip-Hop, Reggae, Soul und Funk vom Feinsten. Partytauglich für Jung, Älter und Alt. Entsprechend gemischt ist das Publikum. Bevor die Party beim zweiten Song („Klar“) gegen 20.10 Uhr ihren ersten Höhepunkt erreicht, die Fans ekstatisch hüpfen, tanzen und singen, erobert Jan Delay mit drei Worten noch die letzten Herzen: „Ich liebe München!“
Jan Delay: „Ich liebe München!“
Vor einem Jahr schon haben er und seine fulminante Band Disko No. 1 die damals ebenfalls ausverkaufte Tollwood-Arena zum Kochen gebracht, jetzt tun sie es wieder. Bei „Türlich, Türlich“ mit Beats des legendären Discokrachers „Word Up“ von Cameo brennt die Hütte und nach Anleitung von Jan Delay legen die Fans noch einen drauf auf den Kult-Tanz der niederländischen Fans bei der Fußball-Europameisterschaft: statt zweimal nach links und rechts zu hüpfen, tun sie es je viermal. Erste Schweißperlen rinnen, am Ende des Konzerts ist nicht nur Jan Delays weißes Shirt komplett nassgeschwitzt.
Der Hamburger nimmt das Publikum mit auf eine Reise durch 25 Jahre seines Schaffens und seiner verschiedenen Stilrichtungen. Dazu gehören Cover-Versionen wie „Irgendwie, Irgendwo, Irgendwann“ von Nena als coole Reggae-Nummer und das mit voller Wucht antreibende „Pump up the Jam“-Medley kurz vor dem Ende. Da, nach gut 90 Minuten, will er wissen: „München, könnt ihr noch? Ist da noch Rave?“ Jaaaa! Zum Medley gehört „Remmidemmi (Yippie Yippie Yeah)“ – und keiner will, dass die Party jemals endet. Als Delay die Bühne bis zur Zugabe verlässt, singen die Leute einfach weiter. Diese grandiose Disco-Mucke ist unschlagbar und zündet nicht nur nach 25 Jahren, sondern auch noch in den nächsten 25 Jahren. Wenn der kleine Korbinian groß ist.