Wie im Wilden Westen: Viehzüchter und Bauern planten raffinierten Raubüberfall mit Millionenbeute
In Italien sind elf Männer festgenommen worden, die Ende März einen Raub mit millionenschwerer Beute auf zwei gepanzerte Geldtransporter verübt haben sollen. Das bewaffnete "Kommando", wie die Carabinieri es nennt, bestand laut Ermittlern aus Viehzüchtern und Landwirten im Alter zwischen 33 und 54 Jahren. Viele von ihnen sollen aus der Provinz Nuoro stammen – einer abgelegenen Bergregion auf Sardinien, der zweitgrößten Insel Italiens.
Bauern planten Raubüberfall minutiös
Am 28. März hatten bewaffnete und vermummte Täter auf einer Schnellstraße nahe San Vincenzo an der toskanischen Küste die Geldtransporter blockiert, einen davon gesprengt. Ihre Beute: drei Millionen Euro. Die Tat ist auf einem Video zu sehen, dass die Carabinieri veröffentlicht hatten. Laut Ermittlern sprachen die Täter mit sardischem Akzent. In einem Video der Carabinieri ist zu sehen, wie die Täter dabei vorgingen.
Den Ermittlern zufolge sollen sich die nun beschuldigten Männer monatelang auf bewaffnete Raubüberfälle spezialisiert haben. Sie hätten Alibis fingiert und mehrere Fahrzeuge organisiert. Nach dem Überfall flohen sie mit zwei Autos, die bereits 2024 gestohlen worden waren, und einem weiteren Wagen, den sie mitsamt den Waffen des Sicherheitspersonals an sich nahmen. Alle drei Fahrzeuge wurden laut Polizei kurz darauf in abgelegenen Gebieten bei Pisa entdeckt.
Die Großrazzia am Montag lief unter dem Codenamen "Drago" - Drache auf Deutsch. Über 300 Carabinieri waren auf Sardinien, in Pisa und Bologna im Einsatz. Ermittler hatten Telefone abgehört, Überwachungskameras ausgewertet und Bewegungen der Verdächtigen zwischen Sardinien und dem Festland nachverfolgt. Die Staatsanwaltschaft in Livorno leitete die Ermittlungen und beantragte die Haftbefehle. Den Männern wird schwerer Raub, illegaler Waffen- und Sprengstoffbesitz sowie Hehlerei vorgeworfen.