Nahost-Konflikt im Ticker - Israel macht Rückkehr Geflohener in den Norden zu Kriegsziel

Huthi Rebellen feuern aus 2.000 Kilometer Entfernung auf Israel

Sonntag, 15. September, 12:18 Uhr: Die Huthi-Miliz im Jemen hat eine ballistische Rakete auf Israel abgefeuert. Sie habe in elf Minuten eine Strecke von mehr als 2.000 Kilometer zurückgelegt, sagte Huthi-Militärsprecher Jahja Sari in einer im Fernsehen übertragenen Rede. Israel solle sich auf „mehr Angriffe“ gefasst machen.

Israels Armee teilte mit, die Boden-Boden-Rakete sei aus östlicher Richtung gekommen. Sie sei offenbar in der Luft zerbrochen und in offenem Gebiet niedergegangen. Zuvor hatten am frühen Morgen im Zentrum des Landes die Warnsirenen geheult. Es sei mehrmals versucht worden, die Rakete mit den Systemen Arrow und Eisenkuppel (Iron Dome) abzufangen, hieß es in der Mitteilung der Armee. Die Ergebnisse würden noch untersucht. 

Nach einem tödlichen Drohnenangriff der mit dem Iran verbündeten Huthi-Miliz in Tel Aviv hatte die israelische Luftwaffe im Juli die jemenitische Hafenstadt in Hudaida angegriffen. Dabei entstand ein riesiger Brand, sechs Menschen wurden getötet. Der Huthi-Anführer hatte daraufhin eine neue Phase im Kampf gegen Israel angekündigt. 

Die „Jerusalem Post“ berichtete, die ballistische Rakete sei in Richtung des Großraums Tel Aviv abgefeuert worden. Nach Medienberichten schlugen Raketenteile an verschiedenen Orten im Lande ein, unter anderem in den Städten Modiin und Rechovot. Israel verfügt über ein mehrstufiges Raketenabwehrsystem. 

Israels Luftwaffe greift Hisbollah-Ziele in Libanons Landesinneren an

23.13 Uhr: Die israelische Luftwaffe hat am Abend nach Angaben eines Armeesprechers mehrere Waffenlager der Hisbollah-Miliz im Landesinneren des Libanon angegriffen. Die Angriffe seien in den Gebieten der Bekaa-Ebene und der Stadt Baalbek etwa 140 Kilometer von der Grenze entfernt geflogen worden, hieß es. Die Gegend gilt als Hisbollah-Hochburg. Außerdem seien Waffenlager der Hisbollah an sieben verschiedenen Orten im Südlibanon attackiert worden.

Palästinenser: Elf Tote bei Angriff auf Haus in Gaza

Samstag, 14. September, 11.32 Uhr: Bei einem Israel zugeschriebenen Luftangriff sind in der Stadt Gaza nach palästinensischen Angaben mindestens elf Menschen getötet worden. Unter den Opfern seien vier Minderjährige und drei Frauen, erklärten Krankenhausärzte in Gaza. Das Geschoss hatte demnach das Haus einer Familie im Stadtteil Tuffah getroffen. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall. 

Auslöser des Gaza-Kriegs war das beispiellose Massaker mit mehr als 1.200 Toten, das Terroristen der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas und anderer Gruppen am 7. Oktober in Israel verübt hatten. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden seit Kriegsbeginn mehr als 41.000 Menschen im Gazastreifen getötet. Die Angaben unterscheiden nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern.

Forderung nach Ende des Gaza-Kriegs bei Treffen in Madrid

20.23 Uhr: Mehrere Länder Europas, Asiens und Afrikas fordern nach Angaben des spanischen Außenministers José Manuel Albares ein Ende des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas. Man sei in Madrid zusammengekommen, „um auf ein Ende des Krieges in Gaza und auf die Umsetzung der Zweistaatenlösung zu drängen“, teilte Albares auf der Plattform X zu einem Treffen von Außenministern am Freitag mit.

„Die Zweistaatenlösung ist der einzige Weg zu einem gerechten und dauerhaften Frieden“, sagte Albares anschließend. Dringender seien aber zunächst eine Waffenruhe, die Freilassung der noch von der Hamas festgehaltenen Geiseln sowie ein massiver Zustrom humanitärer Hilfe in den Gazastreifen.

Die linke Regierung in Madrid gehört in Europa zu den schärfsten Kritikern am militärischen Vorgehen Israels in Gaza. Neben Spanien haben im Frühsommer auch die EU-Länder Irland und Slowenien sowie Norwegen Palästina als eigenständigen Staat anerkannt.

An dem Treffen in Madrid nahmen der EU-Außenbeauftragten Josep Borrell, der palästinensische Premierminister Mohammad Mustafa, der Generalsekretär der Arabischen Liga, Ahmed Abul Gheit, sowie Minister und Vertreter unter anderem aus Norwegen, Irland, Slowenien, der Türkei, Ägypten, Saudi-Arabien, Katar und Bahrain teil. 

Berichte: Israel zerstörte mit Bodentruppen Ziel in Syrien

Freitag, 13. September, 00.06 Uhr: Mit einem waghalsigen Luftlandemanöver soll Israel Medienberichten zufolge am vergangenen Wochenende in Syrien eine Fabrik für Präzisionsraketen angegriffen und zerstört haben. Diesbezüglich übereinstimmende Berichte der „New York Times„ und des Nachrichtenportals “axios.com“ stützen sich auf die Aussagen namentlich nicht genannter Personen, die in die Aktion involviert gewesen sein sollen oder aus erster Hand Kenntnis davon erlangt hätten. Die Waffenfabrik soll vom Iran, Syriens wichtigstem Verbündeten, errichtet worden sein, in erster Linie, um die proiranische Hisbollah-Miliz im Libanon mit Raketen zu versorgen. 

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