Deutscher überlebt Flugzeugabsturz in Thailand – und sitzt nun auf einem Berg an Schulden

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Ein Deutscher stürzte im Januar in Thailand mit einem geliehenen Leichtflugzeug ab und überlebte nur knapp. Nun kommen gewaltige Kosten auf ihn zu.

Pattaya, Thailand – Ein Ausflug mit einem gecharterten Leichtflugzeug vom Typ Raj Hamsa X-Air Hanuman in Thailand endete für einen Österreicher und seinen deutschen Copiloten in einer Tragödie. Am 13. Januar 2024 starte das Duo mit dem als U-H77 registrierten Flugzeug von einem Flugfeld in der Nähe des beliebten Urlaubsortes Pattaya an der östlichen Golfküste Thailands. Nur wenige Minuten nach dem Start soll es in 180 Metern Höhe zu Problemen gekommen sein.

Wunder in Thailand: Hirte zieht deutschen Urlauber aus Flugzeugwrack

Laut dem Newsportal Pattaya News ging um 9.00 Uhr Ortszeit die Meldung ein, dass das Flugzeug abgestürzt sei. Nach dem jetzigen Ermittlungsstand der Behörden, geht man davon aus, dass der österreichische Pilot noch versucht haben soll, eine Notlandung durchzuführen. Wie die Zeitung The Nation berichtete, krachte der Zweisitzer bei dem Versuch in einen Tamarindenbaum, etwa drei Kilometer vom Flugfeld entfernt. Der 50-jährige Österreicher überlebte den Absturz nicht. Umso mehr ist von einem Wunder die Rede, dass der 51 Jahre alte deutsche Copilot, Christian S., aus dem völlig zerstörten Flugzeugwrack lebend geborgen werden konnte.

„Ich lag in den Armen des Hirten, der mich aus dem Wrack gezogen hat“ berichtete er Redakteuren von bild.de, welche Kontakt mit dem in Thailand lebenden Deutschen aufgenommen haben. Ein Viehhirte habe den Bewusstlosen aus dem abgestürzten Flugzeug gezogen, noch bevor die Rettungskräfte eintrafen. Momentan liege der gebürtige Deutsche in einem Krankenhaus in Bangkok. Neben gebrochenen Fußgelenken erlitt er nach seiner Unterbringung einen septischen Schock und wurde kurzzeitig ins künstliche Koma versetzt.

Deutscher nach Flugzeugabsturz in Thailand verschuldet – Versicherung zahlt nicht

Als ob das nicht schon genug wäre, bahnt sich ein neues Problem an: Die Versicherung des Überlebenden komme nicht für die Krankenhauskosten auf. Christian S. sagte der Bild, jeder Tag im Krankenhaus koste 1.000 Euro. „Die Krankenhauskosten liegen schon bei 100.000 Euro.“

Spendenaktion für deutschen Piloten gestartet

Um den verunglückten Kopiloten und seine Familie zu unterstützen, haben Freunde und Bekannte eine GoFundMe-Spendenaktion ins Leben gerufen. „Obwohl er eine Krankenversicherung hat, ist die Abdeckung begrenzt, und die internationalen, medizinisch besser ausgestatteten Krankenhäuser bedeuten eine erhebliche finanzielle Belastung“, schreibt die Familie des Copiloten in einer Mitteilung auf der Website der eingerichteten Spendenaktion. Die Unterstützung, welche er bisher aus aller Welt bekommen habe, fördere seine Genesung ungemein. Dennoch sei Christian S. noch nicht über den Berg und weiterhin auf finanzielle Unterstützung angewiesen, um jemals wieder Laufen zu könenn.

Versicherung im Ausland: Deshalb fallen oftmals zusätzliche Kosten an

Laut der Gesundheitsexpertin bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, Susanne Punsmann, springt die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) bei Arztbesuchen im EU-Ausland und in Ländern, mit denen Deutschland ein Sozialversicherungsabkommen hat, ein. Allerdings nur lückenhaft, denn die Krankenkasse bezahle nur, was auch den gesetzlich Versicherten im jeweiligen Urlaubsland zustehe. Zusätzlich bezahle die GKV nur den Vergütungsbetrag, den sie für dieselbe Leistung in Deutschland erbringen würde. So müssen Urlauber im Ernstfall mit zusätzlichen Kosten rechnen.

Die regionalen Zeitung Pattaya News berichtete darüber, dass das einmotorige Leichtflugzeug in einem schlechten Zustand gewesen sei. Das bestätigt auch der Überlebende des Absturzes den Bild-Redakteuren: „Ich war Co-Pilot. Es war kein Pilotenfehler, aber mein Freund hatte nur Sekunden und schaffte es nicht, die Maschine zu stabilisieren.“ Zehn Minuten nach dem Start habe es einen Knall gegeben. Warum es genau zu dem Absturz kam, ist bisher noch nicht bekannt. Das deutsch-österreichische Duo war privat mit der Flugmaschine unterwegs, legal und nicht als Teil einer Reise- oder Tourismusgruppe.

Unfälle sind so ziemlich das Letzte, woran man im Urlaub denkt. Dennoch ist nicht immer klar, ob und wie viel die Versicherung im Ernstfall bezahlt. Insbesondere, wenn Sie mit dem Auto unterwegs sind, sollten Sie einige Dinge beachten.

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