Nach Parteitag im Südwesten - Wer beim Machtspiel in der AfD nicht spurt, der fliegt raus
Die AfD wird nach der kommenden Bundestagswahl nicht die Regierung stellen. Das ist jetzt keine besonders gewagte Prognose. Trotz aktueller Höhenflüge der Partei ist die absolute Mehrheit doch in weiter Ferne, und ein Koalitionspartner lässt sich derzeit nicht einmal am Horizont erblicken. Das haben auch die Parteistrategen erkannt, und schon einmal den entsprechenden Ton gesetzt.
Draufgetrampelt wird auf alles, was sich sonst noch so im politischen Garten befindet. Die Grünen sind und bleiben der Lieblingsgegner, die Ampel in ihrer Gesamtheit sowieso, die CDU kommt noch hinzu. Wer die wählt, bekomme eine linke Regierung.
Der eigene Anspruch besteht darin, größte Oppositionskraft zu werden. Das ist der Ton auf dem Landesparteitag in Ulm gewesen, das wird der Sound des Wahlkampfes werden.
Zwei Abgeordnete werden nicht mehr nominiert
Der Sound, den die AfD im Südwesten zum Besten gibt, ist noch ein anderer. Alle hinter Weidel. Wer nicht spurt, der fliegt. Dirk Spaniel und Christina Baum haben das nun zu spüren bekommen, die beiden Abgeordneten sind raus.
Die Listenwahl verlief geschmeidig und durchchoreografiert, ganz so, wie man das von zahlreichen anderen Parteien gewohnt ist. Eben von den Mitbewerbern, von denen sich die AfD abgrenzen will.
Zumindest bei der innerparteilichen Strategie hat sich die Landespartei der Konkurrenz angenähert. Dass sie vom Verfassungsschutz beobachtet wird, das kann sie weiter exklusiv für sich beanspruchen.
Von Christian Gottschalk