Nahost-Eskalation zwischen Iran und Israel: Was Türkei-Urlauber jetzt wissen müssen
Türkei, Dubai, Ostasien: Welche Auswirkungen hat die Eskalation im Nahen Osten zwischen Iran und Israel auf deutsche Urlauber? Wir klären auf.
Der militärische Konflikt zwischen Israel und dem Iran wirkt sich auch auf die globale Luftfahrt aus. So wurden die Lufträume beider Konfliktparteien für den zivilen Flugverkehr gesperrt. Im Luftraum südlich des Iran herrscht dagegen erhöhtes Verkehrsaufkommen, da Fluggesellschaften weltweit ihre Flugrouten umgeleitet haben. Zahlreiche deutsche Urlauber stellen sich nun besorgt die Frage: Gefährdet diese Situation meine Reisepläne für den Sommer? Hier die wesentlichen Informationen.
Konflikt zwischen Israel und Iran: Flüge in den Nahen Osten betroffen
Der deutsche Luftfahrtkonzern Lufthansa hat aktuell zahlreiche Verbindungen in den Nahen Osten eingestellt. Sämtliche Verbindungen nach Tel Aviv und Teheran bleiben bis mindestens zum 31. Juli ausgesetzt. Wie auf der offiziellen Webseite des Unternehmens vermerkt, werden auch Amman und Beirut bis zum 20. Juni nicht bedient. Diese Maßnahmen gelten ebenfalls für alle Tochterunternehmen der deutschen Fluggesellschaft. Das deutsche Außenministerium hat zusätzlich offizielle Reisewarnungen für beide Konfliktländer herausgegeben.
Die nationale Fluggesellschaft Israels, El Al, hat bis zum 19. Juni ihren kompletten Flugbetrieb eingestellt und Verbindungen nach Europa, darunter auch nach Berlin und München, bis zum 21. Juni ausgesetzt. Die führende Airline des Nahen Ostens, Emirates, bedient vorübergehend weder Amman und Beirut (bis 22. Juni) noch Teheran und Ziele im Irak (bis 30. Juni). Auch Qatar Airways hat Verbindungen in den Iran, den Irak und nach Syrien vorübergehend ausgesetzt. Über die Dauer dieser Maßnahmen machte das katarische Unternehmen keine Angaben.
Verbindungen von deutschen Flughäfen zu populären Ferienzielen wie Dubai werden durch den israelisch-iranischen Konflikt gegenwärtig nicht beeinträchtigt. Auch Reisen mit Zwischenstopp am bedeutenden Drehkreuz Dubai können weiterhin uneingeschränkt durchgeführt werden.
Iran-Israel-Konflikt sorgt für längere Reisezeiten nach Ostasien
Reisende auf Strecken zwischen Deutschland und Ostasien sind bereits seit Beginn des Ukraine-Konflikts mit verlängerten Flugzeiten konfrontiert, da westlichen Fluggesellschaften wie Lufthansa die Nutzung des russischen Luftraums aufgrund von Sanktionen untersagt ist. Dadurch benötigen beispielsweise Lufthansa-Verbindungen nach Peking mehr Zeit als vor dem Konflikt. Die aktuelle Eskalation zwischen Iran und Israel beeinflusst nun zusätzlich die Asienverbindungen des deutschen Carriers: „Es kann zu Verspätungen bis zu einer Stunde kommen“, informierte der Konzern auf Nachfrage.
Eskalation zwischen Iran und Israel hat „keinerlei Auswirkungen“ auf Türkei-Flüge
Die Türkei zählt zu den bevorzugten Sommerzielen deutscher Touristen – allein im letzten Jahr besuchten 6,6 Millionen Deutsche das Land. An dieser Situation wird sich vermutlich auch in der aktuellen Saison wenig ändern, da türkische Destinationen von der Nahostkrise nicht tangiert werden. „Für den Sommerurlaub in der Türkei sehen wir aktuell keine negativen Auswirkungen“, erklärte die Airline Sunexpress auf Nachfrage. „Die Situation hat keinerlei Auswirkungen auf unsere Flugverbindungen von und nach Europa. Die klassischen Ferienziele an der Türkischen Riviera – wie Antalya, Dalaman, Bodrum und Izmir – liegen rund 2000 Kilometer von der Konfliktzone entfernt und verzeichnen derzeit einen kontinuierlichen Anstieg in der Nachfrage.“

Weitere Destinationen im östlichen Mittelmeerraum bleiben von Flugannullierungen ebenfalls verschont. Dies trifft auch auf Zypern zu, ungeachtet seiner geografischen Nähe zu Israel und der Tatsache, dass die zypriotische Regierung in Nikosia bereits Sicherheitsmaßnahmen für ihre Bürger eingeleitet hat. Die nationale Fluggesellschaft Cyprus Airways operiert weiterhin normal auf europäischen Strecken, und auch andere Carrier bedienen den Hauptflughafen Larnaka ohne Einschränkungen. (sh)