Rätselhafter Air India-Absturz: Treibstoffzufuhr nach Start abgeschaltet – Pilot-Dialog sickert durch

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Kürzlich stürzte ein Air India-Flugzeug ab, 260 Menschen starben dabei. Der Bericht deutet auf eine Treibstoffunterbrechung hin und wirft einen Verdacht auf.

Frankfurt – Der Absturz des Passagierflugzeugs von Air India mit 260 Toten vor einem Monat ist möglicherweise auf eine unterbrochene Treibstoffzufuhr zurückzuführen. Laut einem vorläufigen Bericht der indischen Behörde für Flugunfall-Untersuchung sprangen die Regler für die Kraftstoffzufuhr der beiden Triebwerke unmittelbar nach dem Start fast gleichzeitig auf die Position „Abgeschaltet“. Dies führte zu Verwirrung im Cockpit, da die Schalter unerwartet geschlossen waren. Air India wollte sich zu den ersten Ergebnissen zur Absturz-Ursache nicht äußern.

Flugzeugabsturz in Indien
Bei dem Absturz der Air India Maschine starben 260 Personen, der aktuelle Bericht lässt einen schrecklichen Verdacht aufkommen: Wurde die Treibstoffzufuhr von einem der Piloten gekappt? © Rafiq Maqbool/dpa

Air-India-Bericht zur Absturz-Ursache: Treibstoff-Stopp kurz nach Start – rätselhafter Pilot-Dialog taucht auf

Im Cockpit herrschte Unklarheit über die plötzliche Änderung der Schalterpositionen. Der Bericht beschreibt, dass auf dem geborgenen Stimmenrekorder zu hören war, wie ein Pilot den anderen fragte, warum der Kraftstoffschalter umgelegt wurde. „Der andere Pilot antwortete, er habe das nicht getan.“ Ob diese Antwort vom Flugkapitän oder vom Ersten Offizier kam, blieb unklar.

Das Flugzeug, das am 12. Juni kurz nach dem Start in Ahmedabad im westlichen Bundesstaat Gujarat abstürzte, war nach London unterwegs. Es stürzte in ein Wohngebiet und ging in Flammen auf, wobei 241 Insassen und 19 Menschen am Boden ums Leben kamen. Ein britischer Passagier überlebte als Einziger.

Wohl kein Zusammenstoß mit Vögeln – Bericht lässt Verdacht zu Absturz der Air India Maschine aufkommen

Überwachungskameras am Flughafen zeigten, dass das als Ram-Air-Turbine bekannte Notfallsystem des Flugzeugs ausgeklappt wurde, als die Maschine zu steigen begann. Dieses System, das aus einem kleinen Propeller besteht, erzeugt bei einem Notfall aus dem Fahrtwind hydraulische oder elektrische Energie und wird aus dem Rumpf oder der Tragfläche ausgeklappt.

Der Bericht stellte fest, dass es keine Hinweise auf einen Zusammenstoß mit Vögeln gab. „Es wurden keine bedeutsamen Vogelaktivitäten in der Nähe der Flugbahn beobachtet.“ Die Maschine begann bereits an Höhe zu verlieren, bevor sie die Umfassungsmauer des Flughafens überflog.

Absturz der Air India Maschine lässt Fragen offen: Man will sich jedoch „nicht zu spezifischen Details äußern“

In der aktuellen Phase der Untersuchungen gibt es „keine Handlungsempfehlungen für die Betreiber und Hersteller von Boeing 787-8 und/oder GE GEnx-1B-Triebwerken“. Experten von Boeing, der US-Bundesluftfahrtbehörde und dem Triebwerkhersteller GE sind ebenfalls an den Untersuchungen beteiligt. Air India bestätigte den Erhalt des vorläufigen Berichts, betonte jedoch, dass sie sich angesichts der laufenden Ermittlungen „nicht zu spezifischen Details äußern“ können. (kiba/dpa)

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