Rekordtemperaturen in den USA gemessen: Historisches Hitze-Wetter hat gravierende Folgen
Millionen Menschen erleben derzeit extreme Hitze in den USA. Die Lage ist besorgniserregend. Eine Wetter-Kolumne von Dominik Jung.
Frankfurt – Ein massiver Hitzedom hat sich über weite Teile der USA gelegt und sorgt für eine historische Hitzewelle. Über 160 Millionen Menschen sind derzeit von gefährlicher Hitze betroffen. In Tampa, Florida, wurde erstmals seit Beginn der Wetter-Aufzeichnungen die Marke von 38 °C erreicht – ein Allzeitrekord. Auch andere Städte wie Charlotte, Jacksonville und Orlando melden neue Höchstwerte mit gefühlten Temperaturen von über 43 °C.
In vielen Regionen wurde die höchste Warnstufe für extreme Hitze ausgerufen. Besonders dramatisch: Auch nachts sinken die Temperaturen nicht unter 26 °C, wodurch kaum Erholung möglich ist. Die Hitze bleibt nicht nur tagsüber gefährlich, sondern belastet Körper, Infrastruktur und Energieversorgung rund um die Uhr. Meteorologen warnen vor einer anhaltenden Hitzewelle, die sich noch Tage fortsetzen könnte.
Extreme Hitzewelle in den USA: Was bedeutet das für Leben und Alltag?
Diese Hitzewelle hat unmittelbare Folgen für das tägliche Leben. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Kinder, chronisch Kranke, Obdachlose sowie Menschen mit Berufen im Freien. Hitzeerschöpfung und Hitzschlag treten vermehrt auf. Krankenhäuser verzeichnen einen deutlichen Anstieg hitzebedingter Notfälle. In der Landwirtschaft kommen neue Probleme hinzu: Die hohe Luftfeuchtigkeit durch Verdunstung in Anbaugebieten wie dem Mittleren Westen führt zu einer zusätzlichen gefühlten Belastung.
Pflanzen wie Mais setzen große Mengen Wasser frei – das treibt die Luftfeuchtigkeit in die Höhe. Auch die Stromnetze geraten durch den massiven Einsatz von Klimaanlagen an ihre Grenzen. In manchen Städten wird bereits zum Stromsparen aufgerufen. Gleichzeitig verschlechtert sich die Luftqualität – Feinstaub und Ozonbelastung nehmen zu. Für viele bedeutet das: möglichst zu Hause bleiben, Aktivitäten im Freien vermeiden, ausreichend trinken – und trotzdem geraten die Menschen an ihre Belastungsgrenzen.
Wie entstehen solche Hitzedoms und was steckt dahinter?
Ein Hitzedom entsteht, wenn sich ein stabiles Hochdruckgebiet über einer Region festsetzt. Dieses Hoch wirkt wie ein Deckel: Die heiße Luft kann nicht entweichen, wird zusammengedrückt und dadurch weiter aufgeheizt. Gleichzeitig verhindert das Hoch die Bildung von Wolken und Regen – die Sonne strahlt ungehindert auf die Erdoberfläche. Besonders gefährlich wird es, wenn Feuchtigkeit aus dem Boden zusätzlich verdampft, wie es aktuell im Süden und Mittleren Westen der Fall ist. Die Luft fühlt sich dadurch noch heißer an, die Belastung steigt.
Diese Wetterlage ist zwar nicht neu – doch der Klimawandel macht sie intensiver, länger und häufiger. Hitzedome dauern inzwischen oft mehrere Tage bis über eine Woche, und die Temperaturen erreichen neue Spitzenwerte. Die aktuelle Hitzewelle ist ein Vorgeschmack auf das, was mit weiter steigenden globalen Temperaturen häufiger auftreten könnte – mit gravierenden Folgen für Gesundheit, Wirtschaft und Lebensqualität in vielen Regionen.