Feuerwehr Weilheim mit vierfachem Grund zum Feiern

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Die drei neuen Feuerwehrfahrzeuge vor der Lkw-Halle in der Weilheimer Krumpperstraße. Auf dem kleinen Bild die offizielle Schlüsselübergabe von Bürgermeister Markus Loth an Kommandant Stefan Herbst. Neben ihm Vize-Kommandant Wolfgang Tilgner, links Diakon Ralf Nesslauer. © Fotos: Roettig

Der heilige Florian war ein vielseitiger Mann. Kein Wunder, dass er heute als Patron der Kaminkehrer, Töpfer, Bierbrauer und vor allem der Feuerwehren gilt. Auch deren Aufgabengebiet ist neben dem Löschen längst so vielseitig, dass man Wechsellader-Fahrzeuge braucht, um das jeweils benötigte Equipment zu transportieren.

Weilheim – Je ein neues dieser Multitalente auf Rädern für die Stadt Weilheim und für den Landkreis, ein schneller Kommandowagen und letztendlich der mächtige Erweiterungsbau des Feuerwehrhauses waren Grund für die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Weilheim, zu einer Floriani-Feier einzuladen, bei der die Fahrzeuge und auch die Halle von Diakon Ralf Nesslauer ihren kirchlichen Segen erhielten.

Ein optimal gelungener Erweiterungsbau für die Feuerwehr Weilheim

Weilheims Bürgermeister Markus Loth erinnerte in seinem Grußwort daran, dass er schon bei seinem Amtsantritt vor 23 Jahren den Standplatz der Stadtwerke an der Krumpperstraße als optimal für die Feuerwehr ins Spiel gebracht hat. Jetzt, im letzten Jahr als Stadtchef und Dienstherr der Wehr, schätze er sich glücklich, bei der Floriani-Feier im optimal gelungenen Erweiterungsbau mitfeiern zu können.

Wie auch nahezu der gesamte Stadtrat, Vertreter vom Roten Kreuz, dem THW, von Polizei und Behörden. Und natürlich aus der Landkreis-Führungsetage wie Kreisbrandrat Dr. Rüdiger Sobotta sowie die Kreisbrandinspektoren Uwe Wieland und Markus Deutschenbauer. Karl Neuner kam in Doppelfunktion als Kreisbrandmeister und Vorstand der Stadtwerke, die den elf Millionen Euro teuren Kombibau mit Parkhaus und Lkw-Halle realisiert haben. Der Anteil der Halle betrug rund fünf Millionen Euro, wovon 500.000 Euro vom Freistaat gefördert wurden.

Kommandant Stefan Herbst lobte in seiner Festrede das in den 90er-Jahren in Weilheim eingeführte Wechsellader-Konzept mit zwei Fahrzeugen, wobei die Feuerwehr inzwischen über 14 Abrollbehälter verfügt. Da sich Technik, Größe und Kapazitäten immer weiterentwickelt hätten, habe man sich ab dem Frühjahr 2021 Gedanken um eine Modernisierung gemacht. Ein Anforderungspaket wurde erstellt sowie Probefahrten bei MAN, Mercedes, Scania und Volvo absolviert. Letztere Firma erhielt schließlich den Zuschlag. Herbst: „Heute können wir zwei nahezu baugleiche Kraftpakete mit drei Achsen, 460 PS und einem zulässigen Gesamtgewicht von 33 Tonnen segnen!“ Das 660.000 Euro teure Fahrzeug des Landkreises ist wegen des fest verbauten Krans um 1,60 Meter länger. Außerdem verfügt es an der Front über eine hydraulische 10-Tonnen-Winde. Das Trägerfahrzeug der Stadt Weilheim zum Preis von 382.000 Euro kann unter anderem einen 6.000-Liter fassenden Wassertank transportieren. Sein Kran wird laut dem Kommandanten vor allem im Bereich der technischen Hilfeleistungen Verwendung finden: Ob bei Verkehrsunfällen, Beseitigung von Bäumen, Setzen von Notdächern, Sandsacklogistik, Retten von adipösen Patienten und auch bei der Brandbekämpfung von E-Fahrzeugen. Der Kran kann bei 17 Metern Ausladung 1.100 Kilogramm anheben, bei 24 Metern Ausladung immer noch 360 Kilogramm. Mit dem demnächst gelieferter Arbeitskorb wird man Stellen erreichen können, bei denen die klassische Drehleiter aufgeben muss.

Weniger spektakulär, aber genauso wichtig für die Feuerwehr war die Ersatzbeschaffung des Kommandowagens „Florian Weilheim 10/1“ für 57.000 Euro. Der neue BMW X1 mit einem 200 PS starken Dieselmotor ersetzt den 16 Jahre alten BMW X3. An Bord neben der Funkausrüstung eine Zusatzbatterie, Pylonen, Gasmessgeräte und eine Wärmebildkamera.

Kommandant Stefan Herbst dankte den Stadtwerken für die Lkw-Halle mit zwölf Stellplätzen, womit das Raumproblem der Feuerwehr und der Standort Krumpperstraße für die nächsten Jahrzehnte gesichert sei. Nach diversen Interimsquartieren und sogar Plänen für eine Verlegung der Feuerwehr sei 2017 das „Hybride Parkhaus“ geplant worden. Hier verfüge man neben den Lkw-Stellplätzen über einen vernünftigen Arbeitsbereich für die hauptamtlichen Gerätewarte mit modernster Ausstattung, einem Hallenkran sowie einer Lkw-Hebebühne. Durch die im Erdgeschoss auf der Westseite untergebrachte Energiezentrale wird das Gebäude bereits mit zukunftsfähiger Fernwärme versorgt. Die Leitungen zum Bestandsgebäude gegenüber der Halle sollen noch in diesem Jahr in Betrieb genommen werden.

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