Zwei Tausendsassas vor dem Altenerdinger Traualtar

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Durch ein Sonnenblumen-Spalier der Ministranten schritten Anna-Lisa und Herbert Patra nach der kirchlichen Trauung in Altenerding. © (Tom Bauer)

Herbert Patra wurde zum Detektiv, um seine Anna-Lisa wiederzufinden und fand das Happy End in Itzling.

Es ist erstaunlich, dass dieses Paar überhaupt Zeit zum Heiraten hatte. Aber es hat tatsächlich geklappt. Da ist zum einen die 33-jährige Anna-Lisa Burgmair aus Itzling, Rechtsfachwirtin, nebenbei Bedienung, aktives Mitglied in der Volksspielgruppe Altenerding und Pfarrgemeinderatsvorsitzende in Altenerding. Und zum andern der 40-jährige Herbert Patra aus Moosen, gelernter Schreiner, Berufsschullehrer in Mühldorf für Land- und Baumaschinenmechatroniker, DLRG-Mitglied, aktiver Fußballer beim SC Moosen und Trompeter im Swingorchester Taufkirchen.

Kennengelernt hatte sich das Paar 2021, während Corona, über das Online-Flirtportal obandln.de, „das bayerische Tinder“, wie die Braut schmunzelnd erzählt. Sie hatte dann aber keine Lust mehr und meldete sich wieder ab: „Aber er war hartnäckig und hat mich gesucht.“

Wer ist eigentlich „Er“? Herbert Patra, hat in seinem Heimatort Moosen einen sehr klangvollen Namen, und das nicht nur, weil er Trompeter im Swingorchester ist. Opa Herbert Patra war in vielen örtlichen Vereinen aktiv, war jahrzehntelang als Fußball-Schiedsrichter bekannt und sogar Bürgermeister in der damals noch selbstständigen Gemeinde Moosen. Papa Herbert Patra, der viel zu früh verstorben ist, war als ausgezeichneter Fußballer beim SC Moosen bekannt.

„Er hat nur gewusst, dass ich Anna-Lisa heiße und aus Erding komme, sonst nichts, weil ich keine Bilder eingestellt hatte“, erzählt die Braut. Also suchte Herbert Patra im Internet nach einer Anna-Lisa in Erding, würde fündig, rief auf der Festnetznummer an und hatte die Richtige am Telefon.

Sie war beeindruckt ob dieser Hartnäckigkeit, unternahm mit ihm als erste gemeinsame Unternehmung eine Bergtour. „Und als ich dann heimgekommen bin, habe ich zu meiner Mama gesagt: ,Das ist der Richtige, den heirate ich’.“

Jetzt war es so weit. Die standesamtliche Trauung fand im Taufkirchener Wasserschloss statt, kirchlich geheiratet wurde in Altenerding. „Das war mir sehr sehr wichtig, denn in dieser Pfarrei bin ich groß geworden“, betont die Braut, die dort Vorsitzende des Pfarrgemeinderats ist. „Es war so schön. 23 Ministranten waren dabei, alte und junge, und sind vor der Kirche Spalier gestanden“, schwärmt sie und erzählt, dass anschließend die Hochzeitsfeier in Oberneuching stieg: „Da stammt nämlich mein Vater her.“

Und wo geht’s in den Flitterwochen hin? „Nach Itzling“, sagt sie grinsend. „Unsere Flitterwochen verbringen wir auf der Baustelle, denn wir bauen dort in Itzling ein Haus, das ist ein Herzenswunsch von mir.“ Und lachend fügt Anna-Lisa Patra an: „Das war unser Deal: Er kommt zu mir nach Itzling, dafür nehme ich seinen Namen an.“

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