Demenz stoppen: Forscher finden verjüngendes Protein
Ein Protein könnte den Schlüssel zur Behandlung von Demenz liefern. Forscher der UCSF haben erstaunliche Ergebnisse erzielt.
Demenz ist eine Krankheit, die nicht nur das Leben der Patienten, sondern auch das ihrer Familienmitglieder stark beeinträchtigt. Da die Zahl der Menschen, die an dieser neurodegenerativen Krankheit leiden, stetig zunimmt, sind Wissenschaftler auf der ganzen Welt bemüht, Therapiemöglichkeiten zu entwickeln, um Krankheiten wie Alzheimer zu behandeln oder sogar zu heilen. Ein Forschungsteam der Universität Kalifornien, San Francisco (UCSF), hat nun möglicherweise einen Durchbruch im Kampf gegen Demenz erzielt: Sie haben ein Protein identifiziert, das den Alterungsprozess des Gehirns möglicherweise stoppen und sogar umkehren könnte.
Durchbruch in der Demenzforschung: Wissenschaftler entdecken ein verjüngendes Protein
In ihrer in der Fachzeitschrift Nature veröffentlichten Studie injizierten die Forscher Mäusen das Protein PF4, eine Art von Blutzelle. Dieses Protein fördert die Regeneration der Gehirnfunktion, indem es das Immunsystem beruhigt und Entzündungen, die das Gehirn und den Körper altern lassen, unterdrückt. PF4 ist natürlich im Blut vorhanden und seine Konzentration steigt durch körperliche Aktivität. Die Wissenschaftler verabreichten den Mäusen das Protein durch Bluttransfusionen. Die Versuchstiere waren zwei Jahre alt, was einem menschlichen Alter von etwa 70 Jahren entspricht. Bei den Mäusen zeigte das Protein signifikante Veränderungen.
Nach der Verabreichung des Proteins entsprachen die kognitiven Fähigkeiten der Mäuse denen eines 30- oder 40-jährigen Menschen. Die Mäuse zeigten verbesserte Leistungen bei Gedächtnis- und Lernaufgaben. Eine weitere in der Fachzeitschrift Nature Aging veröffentlichte Studie untersuchte die Auswirkungen von PF4 auf das Erinnerungsvermögen. Das Forschungsteam unter der Leitung von Dr. Dena Dubal, Professorin für Neurologie an der UCSF, konnte nachweisen, dass bei einem hohen PF4-Spiegel mehr neue Verbindungen im Gehirn entstehen. Diese Verbindungen werden von Menschen als Erinnerungen wahrgenommen. Das Protein hat also auch einen starken Einfluss auf den Teil des Gehirns, der für die Bildung von Erinnerungen verantwortlich ist. Die Verbesserungen traten nicht nur bei älteren, sondern auch bei jüngeren Mäusen auf.
Protein könnte neue Therapien gegen Demenz ermöglichen
Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass PF4 ein potentielles Wundermittel im Kampf gegen Demenz und Alzheimer sein könnte. In der Zukunft könnte das Protein gezielt eingesetzt werden, um dem altersbedingten kognitiven Abbau entgegenzuwirken. Die Forscher stellten fest, dass PF4 das alternde Gehirn verjüngt und das junge Gehirn stärkt. Laut einer Pressemitteilung der UCSF könnte dies den Weg für neue Therapien ebnen, „die darauf abzielen, die Gehirnfunktion wiederherzustellen, wenn nicht gar einen Jungbrunnen anzuzapfen“.
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