Holzbau zu teuer: Abstriche bei Kauferinger Grundschule

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Bei 20 Millionen Euro ist Schluss: Weil unter anderem Asbestfunde die Kosten bei der Grundschulsanierung steigen lassen, müssen an anderer Stelle Abstriche gemacht werden. © Rizer

Was mit der Entscheidung über den möglichen Bau eines kleinen Tiny Houses begonnen hat, steigerte sich im Laufe des Marktgemeindeabends zu einem 20-Millionen-Euro-Problem.

Kaufering – Nicht das Tiny House sorgt für die extreme Kostenexplosion, sondern der Schulumbau. Während es bei dem Tiny House lediglich um eine Bauvoranfrage ging, bei der ein etwa containergroßes Haus mit Firstrichtung nach Norden und somit entgegen dem derzeitigen Ortsbild errichtet werden sollte – dem nach kurzer Diskussion auch das gemeindliche Einvernehmen gegeben wurde –, sorgte die Vorstellung der aktuellen Bausituation rund um die Kauferinger Grund- und Mittelschule für besorgte Gesichter bei den Räten.

Abstriche bei Kauferinger Grundschule: Asbestfunde und explodierende Rohstoff-Kosten

Asbestfunde im zweiten Bauabschnitt führen gemäß neuesten verbindlichen Richtlinien zu aufwendigen Entsorgungs- und Sanierungskosten. Hinzu kommen explodierende Rohstoffkosten für Holz und Technik, die das gesamte Projekt erheblich verteuern und verzögern. Um gegenzusteuern, seien Änderungen und Kürzungen am Schulausbau notwendig, erklärte Andreas Giampà vom Technischen Bauamt. „Bei 20 Millionen Euro Baukosten kommt der Deckel drauf“, versprach Giampà.

Um dieses Ziel zu erreichen, werde von Holzbau auf Massivbau umgestellt. Zudem seien Einsparungen bei der Ausstattung mit dimmbaren Leuchten im Schulgebäude, Kürzungen bei den Klimageräten und der ersatzlose Wegfall einer geplanten Terrasse vorgesehen. Damit, so Giampà, könnten die jetzt bereits drei Millionen Euro höheren Kosten bei 20 Millionen Euro gedeckelt werden.

Fertigstellung von Kindergarten verzögert sich - Provisorium kommt

Doch die schlechten Nachrichten reißen nicht ab: Auch der dringend notwendige Bau des neuen Kindergartens in der Jahnstraße verzögert sich erheblich und wird frühestens im September 2026 fertiggestellt. Grund für die Verzögerung ist die Ablehnung der Aufsichtsbehörde zum geplanten und bereits scharf kritisierten Mietkauf-Finanzierungsmodell. Jürgen Strickstrock (Grüne) informierte in einer Pressemitteilung, dass die Grünen bereits im Frühjahr darauf hingewiesen hätten, dass der Mietkauf rechtlich nicht zulässig sei. Die von der Verwaltung präsentierte „konstruierte Notsituation“ – entweder Kindergartenbau mit Mietkauf oder zu wenig Kindergartenplätze – habe den Gemeinderat vor „vollendete Tatsachen“ gestellt. Die jetzige Ablehnung des Mietkaufs sei somit keine Überraschung. Man habe nur wieder „wertvolle Zeit“ verloren.

Die Nachrichten kommen für Kauferinger Eltern zur Unzeit: Die geplante „Hurlacher Gruppe“ kam aufgrund fehlender Akzeptanz nicht zustande, da viele Eltern keine Möglichkeit hatten, ihre Kinder nach Hurlach zu bringen. Bis September 2026 fehlen somit weiterhin Kindergartenkapazitäten. Laut Bürgermeister Thomas Salzberger wird es jedoch bereits im kommenden Jahr 2025 eine provisorische Lösung in Kaufering geben, um die Zeit bis zur Fertigstellung des neuen Kindergartens zu überbrücken.

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