Zehntausende ohne Strom: Russland nimmt vor dem Winter das ukrainische Energiesystem ins Visier

Knapp 27.000 Haushalte im südukrainischen Gebiet Odessa sind nach einem nächtlichen russischen Luftangriff ohne Strom. Für weitere 7.000 Haushalte sei es bereits gelungen, die Versorgung wiederherzustellen, teilte der Stromversorger DTEK vormittags mit.

Bei dem Angriff sei auch Transportinfrastruktur beschädigt worden, schrieb der Militärgouverneur der Schwarzmeerregion, Oleh Kiper, auf Telegram.

Angriffe auf drei Regionen

Das ukrainische Energieministerium in Kiew berichtete von neuen russischen Angriffen auf das Energiesystem in den Gebieten Odessa, Dnipropetrowsk und Donezk. Weil das Stromnetz bereits durch Attacken in den vergangenen Tagen und Wochen beschädigt ist, gelten in einigen Regionen für Industrie wie für private Verbraucher stundenlange Abschaltungen.

Stand Mittwochmorgen wurden laut "RBC Ukraine" zwar 7.000 Haushalte an Notstromquellen angeschlossen, doch Zehntausende Familien sitzen weiterhin im Dunkeln. 

Odessa Zerstörung
Seit Beginn des Krieges hat Russland wiederholt Luftangriffe auf Odessa verübt. Imago

Ein Toter bei nächtlichen Angriffen

Bei den nächtlichen Angriffen wurde nach Behördenangaben ein Mensch getötet. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe setzte die russische Armee 126 Drohnen ein, von denen 93 ausgeschaltet worden seien. Zudem griff Russland kritische Infrastrukturen in Tschernihiw im Norden des Landes an. Dort wurde ein Angriff mit einer Drohne gemeldet. Nach Angaben der lokalen Behörden gab es jedoch keine Opfer.